Wohnungslosenhilfe: Mehr Geld während der Pandemie nötig

In Deutschland hat rund eine halbe Million Menschen keine dauerhafte Wohnung. Sozial- und Wohlfahrtsverbände fürchten bedingt durch die Corona-Krise einen Anstieg der Zahl. Für nicht wenige Haushalte, die von Kurzarbeit betroffen sind oder der Job bedroht ist, sei die Zahlung der Miete ein Kraftakt oder gar unmöglich geworden, mahnt der Deutsche Caritasverband (DCV) an. Während der Corona-Pandemie ist die Gefahr der Wohnungslosigkeit insbesondere für Frauen angestiegen, denn sie waren und sind besonders betroffen von Einkommensausfällen. „So konnten viele wegen der Betreuung ihrer Kinder nicht mehr arbeiten,“ betont die Bundesvorsitzende des Sozialdienst katholischer Frauen (SkF), Hildegard Eckert. Viele Frauen würden in ungesicherten und prekären Jobs arbeiten, die nun wegfallen: beispielsweise in der Gastronomie, als freischaffende Künstlerin oder in der Prostitution. Unterkünfte und Aufenthaltsorte für wohnungslose Menschen können ihre Aufnahmekapazitäten derzeit nicht vollständig ausnutzen. Corona-bedingt kann in der Wohnungslosenhilfe nicht alles wie gewohnt angeboten werden, auch Hilfen zur medizinischen Versorgung sind eingeschränkt. Um weiter helfen zu können, brauchen die Einrichtungen eine finanzielle Absicherung und vor allem zusätzliche Räume, appelliert der nicht nur der Caritasverband.

Peter Neher, CDV-Präsident wirft der Politik bei Wohnungsnot und Wohnungslosigkeit vor, nicht entschieden genug einzugreifen. Insbesondere der nahende Herbst und Winter würden vielen Einrichtungen der Wohnungslosen-Hilfe Sorgen bereiten. Noch sind die Temperaturen wärmer. In einigen Bereichen Deutschlands soll sogar nochmal die 30 Grad-Marke geknackt werden. Aber bei Frost und Kälte brauchen obdachlose Menschen ein Dach über dem Kopf und einen warmen Platz zum Aufhalten. Bedingt durch Abstands- und Hygieneregeln werden die vorhandenen Plätze nicht ausreichen, macht der DCV deutlich.

Quelle: Deutscher Caritasverband; epd; SkF

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