Wachsende Wohnkostenlücke verschärft Armut

In Deutschland sind stetig steigende Kosten für Miete und Energie ein drängendes soziales Problem, besonders für Empfänger*innen von Sozialleistungen wie Bürgergeld. Beziehenden von Bürgergeld wird Unterkunft und Heizung finanziert. Doch der dafür vorgesehene Betrag reicht manchmal nicht aus. Besonders in Großstädten ist das der Fall, wie die Bundesregierung auf eine Anfrage der wohnungspolitischen Sprecherin der Linken, Caren Lay, bestätigt. Laut aktuellen Zahlen der Bundesregierung, die den „Jugendsozialarbeit News“ vorliegen, müssen 325.000 Haushalte, die Sozialleistungen beziehen, durchschnittlich 107 Euro pro Monat zusätzlich für Wohnen und Heizen aufbringen, weil die vom Staat anerkannten Kosten die realen Mieten und Nebenkosten nicht abdecken. Diese Diskrepanz bezeichnet man als Wohnkostenlücke. In Deutschland verschärft die Wohnkostenlücke nicht nur die soziale Ungleichheit, sondern bedroht zunehmend auch junge Menschen in ihrer sozialen und wirtschaftlichen Entwicklung.

Die verborgene Krise: Wohnkosten und Jugendarmut

Die Bundesarbeitsgemeinschaft Katholische Jugendsozialarbeit (BAG KJS) e. V. hebt im Monitor „Jugendarmut in Deutschland 2022“ hervor, dass junge Erwachsene besonders vulnerabel in Bezug auf Armut und Wohnungslosigkeit sind, weil sie oft über geringere Einkommen verfügen und etwa eine eigene Wohnung mit einem Azubigehalt oder BAföG nur sehr schwer zu finanzieren ist. Diese Situation verschärft das Risiko der sozialen und gesellschaftlichen Exklusion und verhindert, dass junge Menschen ihr volles Potenzial entfalten können. Die BAG KJS macht deutlich, dass der Kampf gegen Jugendarmut eng mit der Wohnsituation verbunden ist.

Wohnkostenlücke schließen und weitere soziale Schieflagen verhindern

Die von der Bundesregierung vorgelegten Zahlen sind für die Linke Anlass, ein dringendes politisches Eingreifen und Gegensteuern zu fordern. Die realen Wohn- und Energiekosten müssten vollständig übernommen werden und darüber hinaus Maßnahmen wie ein bundesweiter Mietenstopp eingeführt werden.

Quelle: Bundestagsgruppe Die Linke; Bundesregierung; BAG KJS

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