Die Schule spielt nach Ansicht von Experten eine Rolle bei der höheren Anzahl von Selbsttötungen unter Minderjährigen nach dem Ferienende. Während der Ferien ist die Wahrscheinlichkeit einer Selbsttötung unter Kindern und Jugendlichen um 19 Prozent verringert, wie aus einer Studie des RWI – Leibniz-Institut für Wirtschaftsforschung hervor-geht. Dagegen sei die Suizidrate an den ersten beiden Schultagen nach den Ferien um gut 30 Prozent erhöht. Der Anstieg der Suizidrate nach den Ferien deute darauf hin, dass ein gewisser Zusammenhang zwischen der Schule und psychischen Krisen von Jugendlichen bestehe, sagte RWI-Gesundheitsökonomin Dörte Heger. Allerdings könne die Studie nicht zeigen, ob dies an Problemen mit Mitschülern, Schwierigkeiten im Unterricht oder an ganz anderen Gründen im schulischen Umfeld liege. In den Tagen nach den Ferien müssten die psychische Verfassung der Schüler sowie die Gefahren von Mobbing und Schulstress noch stärker in den Blick genommen werden, forderte Heger. So könnten gezielte Präventionsprogramme eingesetzt werden. Der Deutsche Caritasverband hatte kürzlich darauf hingewiesen, dass Suizid unter Jugendlichen und jungen Erwachsenen zwischen zehn und 25 Jahren die häufigste Todesursache sei. Das online Beratungsangebot für Suizid gefährdete Jugendliche hat der Verband daher ausgebaut. Hilfe bekommen Kinder und Jugendliche auch bei der „Nummer gegen Kummer“ (Tel.: 116 111).
Quelle: KNA; RWI-Leibniz-Institut für Wirtschaftsforschung; Caritas