Jugendliche sind später sexuell aktiv. Das Kondom ist beim „ersten Mal“ das Verhütungsmittel Nummer eins, während die Nutzung der Pille rückläufig ist. Dies zeigen die ersten Ergebnisse der neunten Welle der Studie „Jugendsexualität“ der Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung (BZgA). Während sexuelle Aktivitäten unter den 14-Jährigen insgesamt mit durchschnittlich vier Prozent noch die Ausnahme sind, hat im Alter von 17 Jahren mehr als die Hälfte Geschlechtsverkehr-Erfahrung. Junge Frauen deutscher Herkunft haben im Alter von 17 Jahren im Durchschnitt zu knapp 70 Prozent das „erste Mal“ erlebt. Bei den gleichaltrigen Jungen ist das Verhältnis mit 64 bzw. 59 Prozent ausgewogener. Die sichere Verhütung beim Sex ist auch eine Frage der Bildung, wie die Studie belegt. 86 Prozent der Jugendlichen im Alter zwischen 14 und 17 Jahren verhüten sicher beim „ersten Mal“. 9 Prozent verhüten gar nicht, weitere 4 Prozent mit einer unsicheren Methode. Fast jeder fünfte Jugendliche mit niedriger Bildung verhütet beim „ersten Mal“ gar nicht oder unsicher. Für die sexuelle Aufklärung sorgen Eltern, die Schule und das Internet. Das Elternhaus spielt bei der Sexualaufklärung eine wichtige Rolle. Eltern sind für ihre Kinder nach wie vor wichtige Vertrauenspersonen und zentrale Beratungsinstanz auch in Fragen rund um Sexualität und Verhütung. Je nach Herkunft sind Eltern aber in einem unterschiedlichen Ausmaß Bezugspersonen für sexuelle Fragen: Aktuell geben 70 Prozent der Mädchen deutscher Herkunft an, dass die Mutter eine wichtige Ansprechperson für sexuelle Fragen ist, bei Mädchen mit Migrationshintergrund sind es dagegen nur 43 Prozent. Bei Jungen verhält es sich ähnlich: 45 Prozent der Jungen ohne Migrationshintergrund geben den Vater bzw. 37 Prozent die Mutter als wichtige Ansprechperson der Sexualaufklärung an. Bei Jungen mit Migrationshintergrund trifft dies auf 27 bzw. 17 Prozent zu.
Quelle: Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung