Beiträge der Bundesregierung zur Stärkung der Bildungsgerechtigkeit – Auszüge aus der Antwort auf eine Kleine Anfrage:
„Verbesserter Bildungsstand
Der aktuelle Bildungsbericht 2016 zeigt, dass sich der Bildungsstand in den vergangenen Jahrzehnten kontinuierlich verbessert hat; dazu tragen auch die Flexibilität und Durchlässigkeit des Schulsystems im Hinblick auf höhere Schulabschlüsse bei. Der Anteil der Schüler ohne Schulabschluss geht weiter zurück. Vielfach ist es gelungen, die Kluft bei den Bildungschancen zu verringern, z. B. zwischen Kindern und Jugendlichen mit und ohne Migrationshintergrund. (…)
Non-formale Lernwelten
##Die Verbindung von formalen und non-formalen Lernwelten, von Unterricht und außerunterrichtlichen Bildungsangeboten ist das Herzstück der Ganztagsschulen. Mit der Förderung des Programms „Ganztägig lernen“ (2004 bis 2015) wurden wesentliche Impulse für die qualitative Weiterentwicklung der Ganztagsschulen und den Ausbau der Unterstützungssysteme gesetzt. Aufgrund der Zuständigkeit der Länder für das Schulwesen wird dieses Programm seit 2016 in Verantwortung der Länder fortgesetzt.
Die Bundesregierung teilt die Auffassung, dass das Bildungs- und Teilhabepaket zu einer Stigmatisierung führe, nicht. Die Bildungs- und Teilhabeleistungen werden grundsätzlich nicht als Geldleistung, sondern als Sachleistung über Gutscheine oder Direktzahlung an den Leistungsanbieter erbracht. Hierdurch soll erreicht werden, dass die Leistungen tatsächlich beim Kind ankommen. Es ist richtig, dass die Bedarfsdeckung der begünstigten Kinder insofern nicht gänzlich anonym erfolgen kann. Eine diskriminierende Stigmatisierung ist hierin jedoch nicht zu erkennen. (…)
Bildungsgerechtigkeit in der beruflichen Ausbildung erhöhen
##Wichtige Beiträge leisten auch die unterschiedlichen Ansätze von „Jugendberufsagenturen“, die ein engeres Zusammenwirken der Rechtskreise SGB II, III und VIII sowie möglichst auch der Schule im Übergang zum Beruf eröffnen. (…)
##Zur Stärkung der kommunalen Jugendsozialarbeit wird die gemeinsame Initiative von Bund, Ländern und der BA seit Anfang 2015 auch durch das ESF-Bundesprogramm „JUGEND STÄRKEN im Quartier“ flankiert. Das Programm ist eine Verknüpfung und Weiterentwicklung bewährter Elemente der bisherigen ESF-Einzelprogramme der Initiative JUGEND STÄRKEN und der Förderlinie „Übergang Schule-Beruf“ des Programms „Bildung, Wirtschaft und Arbeit im Quartier (BIWAQ)“ in einem ganzheitlichen Konzept.
##Ergänzt werden diese Initiativen durch das Ausbildungsstrukturprogramm „JOBSTARTER“, mit dem insbesondere die Ausbildungsbereitschaft und -kompetenz kleiner und mittlerer Betriebe erhöht wird, mit speziellem Blick auf die Verbesserung der Zugangschancen von Jugendlichen mit Migrationshintergrund zur dualen Berufsausbildung. Hierzu dient der Förderschwerpunkt „KAUSA – Koordinierungsstellen Ausbildung und Migration“.
##Die eingesetzten Mittel und Erfolge dieses Maßnahmenpakets werden jährlich im Berufsbildungsbericht ausführlich dargestellt. (…)
Mit der Allianz für Aus- und Weiterbildung wird die im Koalitionsvertrag genannte „Ausbildungsgarantie“ umgesetzt: Jedem ausbildungsinteressierten Menschen soll ein Pfad aufgezeigt werden, der ihn frühestmöglich zu einem Berufsabschluss führen kann. Vorrang hat dabei die betriebliche Ausbildung. (…)
Verstetigung der Assistierte Ausbildung
Der Bund hat seine Zusage in der Allianz für Aus- und Weiterbildung zur Implementierung der Assistierten Ausbildung mit dem Fünften Gesetz zur Änderung des Vierten Buches Sozialgesetzbuch und anderer Gesetze in kürzester Zeit umgesetzt. Dabei ist er mit der befristeten Regelung unmittelbar für vier Eintrittskohorten (Start zu den Ausbildungsjahren 2015/2016 bis 2018/2019) über die Allianzvereinbarung, die zunächst einen Einstieg für 2015/2016 und darüber hinaus eine Entscheidung der Allianzpartner zur Verstetigung vorsieht, hinausgegangen und hat somit bereits die gesamte Allianzlaufzeit abgedeckt. Die Allianzpartner haben bei Abschluss der Allianz für Aus- und Weiterbildung zudem vereinbart, die Erfahrungen mit dem neuen Instrument auszuwerten. Diese Erkenntnisse sollten abgewartet werden. (…)“
Die Antwort der Bundesregierung in vollem Textumfang entnehmen Sie dem Anhang.
Quelle: Pressedienst des Deutschen Bundestages
Dokumente: Staerkung_der_Bildungsgerechtigkeit.pdf