So verändert Corona Soziale Arbeit

Der Fachbereich Sozialwesen der Hochschule Fulda hatte im Frühjahr 2021 über 3000 Beschäftigte in der Sozialen Arbeit befragt. Es ging um veränderte Arbeitsbedingungen in Folge der Corona-Pandemie. Erste Daten der Befragung unter dem Titel „Soziale Arbeit am Limit?“ veröffentlichte die Zeitschrift „Sozial Extra“. Zum Zeitpunkt der Befragung waren Einrichtungen der Sozialen Arbeit – trotz des Lockdown lights ab dem 28. Oktober und der Verschärfung ab dem 25. November 2020 – tendenziell eher geöffnet.

Stationär arbeitende Einrichtungen waren besonders häufig für Mitarbeitende und Adressat*innen geöffnet (96,3 %). Teil-Stationäre (89,5 %) und ambulante (85,7 %) Einrichtungen waren etwas häufiger geschlossen.

Dabei ist der Hilfebedarf angestiegen. Die Anzahl von Klient*innen pro Fachkraft hat zugenommen. Die Elementarbildung, die Soziale Arbeit mit Beeinträchtigten sowie die Arbeit in Beratungsstellen verzeichnen die größten Zuwächse.

Aufgrund des Fachkräftemangels herrschte bereits vor Ausbruch der Pandemie eine angespannte Personalsituation. Wie so vieles Andere auch, hat Corona die Situation verschärft.

Über alle Handlungsfelder hinweg geben die Beschäftigten an, dass die Corona-Schutzmaßnahmen die eigene Arbeit negativ verändern (74,4 %). Die getroffenen oder angeordneten Maßnahmen haben Adressat*innen verunsichert. Zum Teil würden sie gar nicht mehr erreicht. Besonders häufig wurden Termine in der Kinder- und Jugendhilfe abgesagt (46,8 %) – bei gleichzeitiger Verschärfung der Problemlagen.

Beschäftigte in den Handlungsfeldern der Kinder- und Jugendhilfe, der Arbeit mit Menschen in prekären Lebenslagen sowie mit Erwerbslosen und der Sozialen Arbeit in Schulen gehen nachheitlich davon aus, dass die Pandemie bzw. deren Nachwirkungen auch in Zukunft für eine starke Belastung im eigenen Arbeitsfeld sorgen wird.

Quelle: Hochschule Fulda; Sozial Extra 3 (2021)

 

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