Selbstverständnis freier Katholischer Träger in Bayern

Auszüge aus Spezifika katholischer Träger:
Grundlegende Haltungen: ## Ein von christlichen Haltungen geprägtes Leitbild ist in aller Regel Grundlage der Arbeit katholischer Träger der Kinder- und Jugendhilfe. Es bietet Orientierung und Halt; ein Leitbild prägt Werthaltungen wie Achtung und Wertschätzung im Umgang mit jedem einzelnen Menschen in seiner Eigenart.
## Das Einstehen für Prinzipien wie „Partizipation“ und „Inklusion“ ist ebenfalls im christlichen Welt- und Menschenbild wesentlich grundgelegt.
## Die Qualitätssicherung der Arbeit der Träger basiert auf den Leitbildern der Organisation und zugleich auf öffentlich anerkannten Standards. Sie sichern qualitativ hochwertige Arbeit auch in der JaS inhaltlich, organisatorisch und methodisch ab.
## Kirchliche frei-gemeinnützige Träger handeln – nicht zuletzt als Arbeitgeber – betriebswirtschaftlich verantwortungsvoll. Da sie jedoch keine Gewinne erwirtschaften müssen und mögliche Überschüsse stets wieder der gemeinnützigen Arbeit zu Gute kommen, können sie ihre Ziele letztlich stets an ihrem inhaltlichen Auftrag und ihrem Leitbild ausrichten.
Junge Menschen: ## Katholische Träger der Jugendsozialarbeit an Schulen richten ihren Blick auf jeden einzelnen jungen Menschen in der Zielgruppe der JaS; seine je eigene Geschöpflichkeit und Gottesebenbildlichkeit prägen das Bild vom und den Umgang mit dem jungen Menschen.
## Für katholische Träger der JaS gibt es keine „hoffnungslosen Fälle“. Sie gehen mit allen Kindern und Jugendlichen sowie deren Familien respektvoll und wertschätzend um, sind geübt im ermutigenden, an Stärken und Kompetenzen orientierten Arbeiten und haben Erfahrung darin, auch von Scheitern bedrohten jungen Menschen stets neue Chancen aufzuzeigen.
## Durch die bewusste Wahrnehmung des Gegenübers als Junge und Mädchen, junger Mann und junge Frau leisten die Mitarbeitenden der katholischen Träger der JaS auch einen wertvollen Beitrag zur Geschlechtergerechtigkeit.
Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter: ## Die katholischen Träger der JaS sichern durch sorgfältige Personalauswahl ab, dass Werte und Haltungen der Mitarbeitenden und der Träger wesentlich kongruent sind.
## Die Grundordnung für den kirchlichen Dienst benennt Anforderungen an kirchliche Beschäftigungsverhältnisse und stellt somit eine Grundlage für die Personalauswahl dar.
## Dem Träger obliegt eine besondere Fürsorge für seine Mitarbeitenden, die beispielsweise in Teamorientierung, professionell-verantwortungsbewusster Anleitung und Führung, Angeboten zur beruflichen und spirituellen Bildung sowie einer wertschätzenden Unternehmenskultur mit geeigneten Arbeitsbedingungen und inhaltlicher Orientierung ihren Ausdruck findet.
## Die kirchlichen Tarifsysteme drücken durch spezielle Leistungen besondere Wertschätzung aus. Diese sind von besonderer Bedeutung, auch wenn durch sie eine Mitwirkung mancher Träger an der JaS mit ihren finanziellen Rahmenbedingungen möglicherweise erschwert wird.
Regionales Netzwerk: ## Katholische Träger der Jugendsozialarbeit an Schulen arbeiten auf der zuvor beschriebenen Basis partnerschaftlich und vertrauensvoll, selbstbestimmt und selbstbewusst mit ihren regionalen Kooperationspartnern zusammen. Dazu gehören die jeweilige Schule mit allen, die dort arbeiten und Verantwortung tragen, die kommunal Verantwortlichen mit ihren Behörden, insbesondere dem Jugendamt, aber auch die Kirchengemeinden, Verbände und Vereine, Unternehmen sowie andere Träger der Kinder- und Jugendhilfe.
## Katholische Träger der Jugendsozialarbeit an Schulen sehen es vor Ort als ihre Aufgabe an, gegebenenfalls bestehende soziale und politische Missstände aufzuzeigen, Lösungen anzumahnen und zu diesen Lösungen selbst aktiv beizutragen.“

Link: www.kjs-bayern.de

Quelle: KJS Bayern

Dokumente: Selbstversta_ndnis_JaS_KJS_Bayern_2015-06-30.pdf

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