Die OECD nimmt die Bildungssituation in den Blick

Auszüge aus den von der Kultusministerkonferenz wesentlichen Ergebnissen der OECD-Bildungsstudie:
“ (…) ## Die Erwerbslosenquote in Deutschland liegt in allen Bildungsbereichen unter dem OECD-Durchschnitt. (…)
## Die positiven Beschäftigungsergebnisse sind eng mit den Stärken des beruflichen Bildungssystems in Deutschland verknüpft.(…)
## Mehr als die Hälfte der 25- bis 34-Jährigen (51%) wählt diesen Weg als Einstieg in eine qualifizierte Berufs- bzw. Erwerbstätigkei. (…)
## Die im europäischen Vergleich niedrige Jugendarbeitslosigkeit in Deutschland ist ein Beleg für die besondere Arbeitsmarktrelevanz dieses Bildungsangebots. Die Zahlen des Berufsbildungsberichts 2015 zeigen, dass sich die Lage am Ausbildungsmarkt für die Jugendlichen weiter verbessert hat. (…)
##Um das duale System in Deutschland auch zukünftig so erfolgreich zu gestalten, wird es, auch im Hinblick auf die zunehmende Digitalisierung, verstärkt darum gehen, Fortbildung und weitere Qualifizierungsmöglichkeiten noch stärker in den Blickpunkt zu rücken. (…)
## Ein weiteres wichtiges Anliegen der Bundesregierung und der Länder ist es, die Jugendlichen im so genannten Übergangssystem bei ihrem Übergang in den Arbeitsmarkt zu unterstützen. Maßnahmen zur Verbesserung der Chancen für Benachteiligte und Risikoschüler durch unmittelbar anschlussfähige Angebote haben daher eine besondere Priorität.
## Der Anteil der 20- bis 24-Jährigen, die weder in Bildung, Ausbildung oder Beschäftigung sind, liegt 2015 im OECD-Durchschnitt bei 17%, in Deutschland bei 9,3%. Der deutsche Anteil dieser sogenannten NEETs hat sich damit seit 2005 halbiert, während der OECD-Durchschnitt stagniert. (…)
## Eine besondere Herausforderung für die nächsten Jahre
besteht darin, auch den vielen neuen Zuwanderern eine Berufsausbildung zu ermöglichen und diese zu unterstützen, den begonnenen (Aus-)Bildungsweg erfolgreich abzuschließen. (…)
## Trotz des demografischen Wandels und des damit verbundenen Rückgangs der Schülerzahlen hat Deutschland seine Bildungsausgaben in den letzten Jahren stetig erhöht. Zwischen 2008 und 2013 sind die Bildungsausgaben pro Schüler/Studierenden vom Primar- bis zum Tertiärbereich um 12% angestiegen. Diese Steigerung liegt deutlich über dem OECD-Durchschnitt von 8%; (…)
## Trotz dieser Anstrengungen liegt der Anteil der öffentlichen Bildungsausgaben am Bruttoinlandsprodukt in Deutschland 2013 mit 4,2% unter dem OECD-Mittelwert von 4,8%. (…)“
Auch wenn die Freude bei den politisch Verantwortlichen groß ist, verheitßt die OECD-Studie nicht nur Sonne, sondern auch Schatten. Die Allgemeine Zeitung Mainz verweist in einem Kommentar von Reinhard Breidenbach zu Recht auf die Schattenseiten:
“ (…) denn die Sorgenkinder heißen nach wie vor: Geringqualifizierte, vor allem aus bildungsfernen Gruppen der Bürger. Wichtig ist da: nicht aufgeben, wirklich niemanden zurücklassen. Die Eltern sind am nächsten dran, aber wenn sie nicht können oder wollen, ist jeder als Motivator gefragt, Freunde, Verwandte, Sozialarbeiter, Pfarrer. Dass Bildung der Schlüssel zum Lebenserfolg ist, muss im kollektiven Bewusstsein, im Wertegefüge der Nation noch viel stärker verankert werden. Da könnte es zu Kollisionen kommen, weil lange Ausbildung oft Verzicht auf schnelles Geld bedeutet. Auch da sind Erwachsene als positive Vorbilder gefragt, wie überhaupt. (…) Für seine berufliche Bildung im dualen System wird Deutschland sehr gelobt, zu Recht. Aber was, wenn die Demografie noch stärker zuschlägt? Schon jetzt klagt das Handwerk über viel zu wenig Azubi-Bewerber auf manchen Feldern. (…)“

Der DGB-Bundesvorstand fordert von der Bundesregierung endlich die versprochene Ausbildungsgarantie umzusetzen. Nicht einmal jedem zweiten Hauptschüler gelingt est, eine Ausbildung unmittelbar aufzunehmen. Zu wenig Betriebe seien offen für die Ausbildung von Hauptschülern. Daher bedürfe es in Regionen mit angespannten Ausbildungsmarkt außerbetriebliche Ausbildung.

Der SPD Abgeordnete Ernst Dieter Rossmann fordert einen Nationalen Bildungspakt. Gerade für junge Erwachsene ohne Berufsausbildung müsse in Deutschland mehr gemacht werden. Rossmann plädiert dafür mehr Jugendberufsagenturen zu schaffen, mehr Berufsorientierung anzubieten sowie die ausbildungsbegleitenden Hilfen und die assistierte Ausbildung auszubauen.“

Quelle: BMBF; Kultusministerkonferenz; DGB; Allgemeine Zeitung Mainz; MdB Rossmann

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