Interkulturelle Elternkooperation für Berufsorientierung und Integration

Staatsministerin Maria Böhmer hat eine Offensive für eine verstärkte Mitwirkung von Migranteneltern bei der Bildung und der Berufsorientierung ihrer Kinder gefordert. „Die Eltern sind die wichtigsten Ratgeber und Vorbilder für ihre Kinder auch bei der Berufsorientierung“, betonte Staatsministerin Böhmer in Köln auf der Konferenz „Eltern können mehr. Interkulturelle Elternkooperationen für Berufsorientierung und Integration“.

Die Konferenz fand auf Initiative der Staatsministerin statt, um die Berufs- und Ausbildungschancen von jungen Migranten zu verbessern. Im Rahmen des Ausbildungspaktes von Politik und Wirtschaft hatte Böhmer zugesagt, Eltern- und Ausbildungskonferenzen durchzuführen. Seit dem vergangenen Jahr ist die Förderung von jungen Migranten neue Schwerpunktsetzung des Ausbildungspaktes. Noch immer haben junge Migranten fast doppelt so häufig keinen Schulabschluss (4,4%) wie der Durchschnitt aller 18 bis 24-Jährigen (2,3 %). Zudem haben von den 25 bis 34-Jährigen aus Zuwandererfamilien 31,6 % keinen Berufs- oder Hochschulabschluss.

„Für den Zusammenhalt unseres Landes ist es von zentraler Bedeutung, die Anstrengungen für die Chancengleichheit von jungen Migranten zu intensivieren. „Zugleich appelliere ich an die Eltern, Unterstützungsangebote anzunehmen. Ihre Verantwortung für ihre Kinder endet nicht an der Schultür.
 
Engagieren Sie sich für eine gute Bildung und Ausbildung Ihrer Kinder“, betonte die Staatsministerin. Auch Rosella Benati, Vorsitzende des COM.IT.ES Köln, weiß aus ihrer Arbeit, dass Migrantenjugendliche und ihre Eltern im Bildungsprozess unterstützt werden müssen. Und dies auf Augenhöhe und zielgruppenspezifisch. Die Industrie- und Handelskammer Köln und die Handwerkskammer Köln engagieren sich mit der „Beratungsstelle zur Qualifizierung ausländischer Nachwuchskräfte (BQN)“ schon seit 20 Jahren in der elternorientierten Informationsarbeit, um dem nachlassenden Interesse an einer Berufsausbildung entgegenzuwirken. Ziel dabei ist es, Eltern, die keine Erfahrung mit dem deutschen Berufsbildungssystem haben, über den Wert beruflicher Bildung aufzuklären und Schülerinnen und Schülern die verschiedenen Karrieremöglichkeiten zu verdeutlichen.

Mark Speich, Geschäftsführer der Vodafone-Stiftung, hielt auf der Konferenz das Impulsreferat. Viele weitere konkrete Beispiele aus der Praxis zeigen im Rahmen der Tagung, wie es gelingt, Eltern aus Zuwandererfamilien bei Berufswahl und Ausbildungsplatzsuche stärker einzubinden. „Diese gute Praxis muss bekannt gemacht und verbreitet werden. Wir müssen Eltern besser informieren und motivieren, damit diese ihre Kinder unterstützen können“, so Böhmers Fazit.
„Denn Eltern können mehr.“

Quelle: Presse- und Informationsamt der Bundesregierung

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