Jobcenter schichteten mindestens 327 Millionen Euro in Verwaltungshaushalt um

2013 wurden von den 304 Jobcentern, die gemeinsam von der Bundesagentur für Arbeit und Kommunen getragen werden, insgesamt über 327 Millionen Euro (13,0 Prozent) der vom Bund zugewiesenen 2,511 Milliarden Euro für Eingliederungsleistungen in die Verwaltungskostenbudgets umgeschichtet. Von den in den Eingliederungsbudgets verbliebenen 2,184 Milliarden Euro wurden 2,123 Milliarden Euro für „Leistungen zur Eingliederung nach dem SGB II“ ausgegeben. In nur vier der 304 Jobcenter wurden keine Eingliederungsmittel in das Verwaltungskostenbudget umgeschichtet. (Trier, Erfurt, Dahme-Spreewald, Bernkastel-Wittlich).

In Hamburg mit dem bundesweit größten Jobcenter wurden von den zugeteilten Bundesmitteln für „Leistungen zur Eingliederung nach dem SGB II“ in Höhe von 96,8 Millionen Euro lediglich 400.000 Euro (0,4 Prozent) in das Verwaltungskostenbudget umgeschichtet. Die im Eingliederungsbudget verbliebenen 96,4 Millionen Euro wurden bis auf etwa 26.000 Euro vollständig für „Leistungen zur Eingliederung nach dem SGB II“ ausgegeben.

Zu den Jobcentern, die weniger als ein Prozent der ihnen für SGB II-Eingliederungsleistungen zugewiesenen Mittel in das Verwaltungskostenbudget umgeschichtet haben, zählen 2013 neben den oben genannten Jobcentern Trier Stadt, Erfurt Stadt, Dahme-Spreewald, Bernkastel-Wittlich und Hamburg noch sechs weitere Jobcenter: Magdeburg Stadt, Vogtland, Ilm-Kreis, Sonneberg und die beiden Berliner Jobcenter Pankow und Friedrichshain-Kreuzberg.

In 74 der 304 Jobcenter wurden mehr als 25 Prozent der zugewiesenen SGB II-Eingliederungsmittel in deren Verwaltungskostenbudget umgeschichtet: in 45 der 83 Jobcenter in Bayern, in 11 der 26 Jobcenter in Rheinland-Pfalz, in 10 der 33 Jobcenter in Baden-Württemberg, in jeweils 2 der 19 Jobcenter in Thüringen und der 29 Jobcenter in Niedersachsen und in jeweils einem der 3 Jobcenter im Saarland, der 10 Jobcenter in Hessen, der 13 Jobcenter in Schleswig-Holstein und der 25 Jobcenter in Nordrhein-Westfalen. In zwei (bayerischen) Jobcentern wurde sogar mehr als die Hälfte der zugewiesenen SGB II-Eingliederungsmittel in deren Verwaltungskostenbudget umgeschichtet: in Landberg am Lech (56,2 Prozent) und in Cham (66,1 Prozent).“

www.biaj.de

Quelle: Bremer Institut für Arbeitsmarktforschung und Jugendberufshilfe e. V. (BIAJ)

Ähnliche Artikel

Skip to content