Mehr als zwei Drittel der über 4,2 Millionen „Hartz IV-Empfänger“ zwischen 17 Jahren und dem Rentenalter zählen zu den Langzeitbeziehern. Gemessen am Rückgang der Arbeitslosenzahlen insgesamt, sank die Zahl der Langzeitbezieher von ALG II nur marginal. Im September 2013 waren lediglich 1,5 Prozent weniger Menschen im Langzeit-Leistungsbzug als im Vorjahresmonat.
Paradoxerweise wird aber genau für diesen Personenkreis die arbeitsmarktpolitische Förderung zurückgefahren. Aus der Aktivierungsquote lässt sich ablesen, wieviele der grundsätzlich für eine Förderung in Frage kommenden Langzeit-Leistungsbezieher auch tatsächlich an einer Maßnahme teilnahmen.
Im Jahresdurchschnitt 2011 lag die Aktivierungsquote bei 9,8 Prozent, 2012 nur noch bei 9 Prozent und für Januar bis September 2013 bei 8,7 Prozent.
Besonders betroffen vom Langzeit-Leistungsbezug sind geringqualifizierte Personen und Familien mit Kindern. Eltern mit drei Kindern sind zu 77% im Langzeit-Hartz IV-Bezug. Bei Alleinerziehenden Haushalten mit drei oder mehr Kindern sind es 79 Prozent. Wie angesichts solcher Zahlen der Rückgang der arbeitsmarktpolitischen Förderung zu verstehen ist, bleibt unerklärt. “
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Quelle: O-Ton-Arbeitsmarkt