Mangelnder Gemeinschaftssinn bei Kindern und Jugendlichen

Einem Fünftel der Kinder und einem Drittel der Jugendlichen in Deutschland fehlt es einer Umfrage zufolge an Gemeinschaftssinn. Dazu gehörten Kompetenzen wie Empathie, Solidarität, Respekt, Hilfsbereitschaft und soziale Integration. 22 Prozent der Sechs- bis Elfjährigen und 33 Prozent der Zwölf- bis 16-Jährigen zeigten Defizite beim Gemeinschafssinn, erklärte die Bepanthen-Kinderförderung (eine Einrichtung des Leverkusener Pharmakonzerns Bayer). Forscher der Universität Bielefeld befragten Kinder und Jugendliche zu verschiedenen Aspekten von Gemeinschaftssinn wie Empathie und Solidarität, aber auch zur Abwertung von Schwächeren. Gemessen an ihrer Selbsteinschätzung zeigten 21 Prozent der Kinder nur ein geringes Empathievermögen. 49 Prozent der Sechs- bis Elfjährigen sind dagegen sehr mitfühlend. Dabei hätten 61 Prozent der Mädchen, aber nur 37 Prozent der Jungen überdurchschnittliches Mitgefühl. Unter den Jugendlichen sei der Unterschied zwischen den Geschlechtern noch deutlicher, hieß es seitens der Bepanten-Kinderförderung: 76 Prozent der männlichen, aber nur 31 Prozent der weiblichen Zwölf- bis 16-Jährigen seien unterdurchschnittlich empathisch. Dabei spiele auch der finanzielle Hintergrund der Jugendlichen eine wichtige Rolle: So neigten rund 50 Prozent der Jugendlichen mit niedrigem sozioökonomischen Status dazu, Randgruppen und Minderheiten abzuwerten, bei ihren Altersgenossen aus besser gestellten Haushalten waren es 16 Prozent. Zudem orientierten sich Kinder an ihren Eltern. Wenn Eltern eine dem Gemeinschaftssinn abgewandte Einstellung zeigten, präge das auch verstärkt die Kinder und Jugendlichen.

Quelle: Bepanthen-Kinderförderung; KNA; epd

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