Die katholischen Bischöfe Deutschlands und Frankreichs rufen zum stärkeren Einsatz für minderjährige Einwanderer auf. „Jeder von uns muss sich fragen, wie er dazu beitragen kann, dass die Wunden minderjähriger Migranten heilen und sie in unseren Ländern eine neue Heimat finden“, heißt es in einer von der Deutschen Bischofskonferenz verbreiteten gemeinsamen Stellungnahme.
2014 hatten in der EU 23.000 unbegleitete Minderjährige einen Asylantrag gestellt. Im Jahr 2015 waren es fast 100.000. Nach ersten Schätzungen werden es 2016 noch mehr sein. Die tatsächliche Zahl könnte noch höher liegen, da viele Kinder und Jugendliche keinen Asylantrag stellen.
Die für Migrationsfragen zuständigen Bischöfe, Erzbischof Stefan Heße und Bischof Georges Colomb regen angesichts der Größe der Herausforderung an, bereits bestehende Hilfsangebote der Kirchen auszuweiten und weiterzuentwickeln. „Im Mittelpunkt muss dabei stets der Grundsatz stehen, dass jedes Kind darin bestärkt wird, seine eigenen Fähigkeiten zu entfalten“, forderten sie zum Welttag des Migranten und Flüchtlings 2017 am Sonntag.
Die Bischöfe erinnern zugleich daran, dass die Verantwortung der zuständigen staatlichen Stellen nicht aus dem Blick geraten dürfe. Die politischen Verantwortungsträger in Deutschland und Frankreich hätten die Pflicht, rechtliche und administrative Voraussetzungen zu garantieren, damit minderjährige Migranten ein menschenwürdiges Leben führen könnten. „Das Recht auf Kindheit ist unter allen Umständen zu respektieren“, erklärten die Bischöfe. Um die Schatten der Vergangenheit hinter sich lassen zu können, bräuchten minderjährige Migranten zudem spezielle Therapie- und Bildungsangebote.“
Die Stellungnahme in vollem Textumfang entnehmen Sie dem Anhang.
Quelle: Deutsche Bischofskonferenz; KNA
Dokumente: 2017-006a-Gemeinsame-Stellungnahme-Welttag-des-Migranten-und-Fluechtlings.pdf