Tag: 16. Januar 2017

Geringqualifizierte und Berufseinsteiger sind Risikogruppen für Scheinselbständigkeit

Das Institut für Arbeitsmarkt- und Berufsforschung legt eine neue Studie zur Scheinselbständigkeit vor. In Anlehnung an die herrschende Rechtssprechung wurden für das Jahr 2014 in Deutschland 235.000 Scheinselbständige ermittelt. Bei einem erweiterten Ansatz, der zusätzlich Chancen und Risiken selbständiger Betätigung berücksichtigt, ergibt sich eine empirisch geschätzte Zahl von 436.000 Scheinselbständigen. Vor allem Geringqualifizierte und Berufseinsteiger gehören zu den Risikogruppen. Ungünstige individuelle Arbeitsmarktvoraussetzungen kommen in scheinselbständigen Vertragsverhältnissen als auch in niedrigen Einkommen zum Ausdruck.

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Mehr Geld – mehr politischer Einfluss

Der im Frühjahr 2017 erscheinende Armuts- und Reichtumsbericht der Bundesregierung soll sich vertieft mit dem Thema Reichtum befassen. Das federführende Arbeitsministerium wollte die bislang dünne Datenbasis erweitern und „Fragen von gesellschaftlicher Macht durch Reichtum“ untersuchen. Dazu Antworten zu liefern wurde die Universität Osnabrück – Fachbereich 1 Kultur- und Sozialwissenschaften – beauftragt. Die Wissenschaftler kommen zu einem eindeutigen Ergebnis: Zum einen sinkt die politische Partizipation mit sinkendem Einkommen und beruflichem Status. Zum anderen fanden die Forscher herhaus: Wer mehr Geld hat, dessen Interessen werden bei politischen Entscheidungen stärker berücksichtigt. Reiche finden in der Politik mehr Gehör. Dies gilt besonders für die Themenfelder „Wirtschaft und Finanzen“ sowie „Arbeit und Soziales“ die wiederum in hohem Maße Auswirkungen auf die soziale Ungleichheit haben. Die Organisation LobbyControl kritisiert, dass diese Erkenntnisse aus dem aktuelle Entwurf des Armuts- und Reichtumsberichts gestrichen wurden. Auf einer Internetseite stellt das Arbeits- und Sozialministerium vielfältiges Datenmaterial zu den Themen Armut und Reichtum bereit. Auch die Forschungergebnisse aus Osnabrück sind dort eingestellt. Leider sehr versteckt und nicht unmittelbar zu finden.

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