Kinder- und Jugendarmut: Bündnis fordert mehr finanzielle Mittel 

Der Ratschlag Kinderarmut fordert Bund, Länder und Kommunen dazu auf, Kinder- und Jugendarmut entschieden zu bekämpfen und die dafür notwendigen finanziellen Mittel zur Verfügung zu stellen. Die Erklärung „Solidarität mit armutsbetroffenen Kindern, Jugendlichen und ihren Familien – besonders in der Inflationskrise!“ wird von einem Bündnis von 56 Verbänden, Gewerkschaften und zivilgesellschaftlichen Organisationen mitgetragen. Auch die Nationalen Armutskonferenz (nak), der auch die Bundesarbeitsgemeinschaft Katholische Jugendsozialarbeit (BAG KJS) e. V. angehört, ist Mitzeichnerin der Erklärung. Angemahnt wird, Armutslagen von jungen Menschen nicht länger hinzunehmen, sondern endlich das nötige Geld in die Hand zu nehmen, um ihnen ein gutes Aufwachsen zu ermöglichen. In Deutschland ist inzwischen mehr als jedes fünfte Kind von Armut betroffen. Das belegt auch die BAG KJS in Monitor „Jugendarmut in Deutschland 2022“.

Kinder- und Jugendarmut muss wirksam bekämpft werden

Armut bedeutet für die betroffenen Kinder und Jugendlichen nicht nur eine unzureichende Versorgung mit Gütern des alltäglichen Bedarfs, sondern auch geringere Bildungschancen und weniger Möglichkeiten zur sozialen Teilhabe. Nachdem sich diese Problemlagen durch die Corona-Pandemie verschärft haben, drohen nun mit den aktuellen Preissteigerungen zusätzliche Einschränkungen im Alltag, besonders für Familien mit geringen Einkommen. Wie die einzelnen Facetten von Armut ineinandergreifen und für junge Menschen zu einer bedrohlichen Lebenslage werden, bildet auch der Monitor „Jugendarmut“ ab. Ein Drittel der armen Kinder und Jugendlichen leben auch als Erwachsene noch in Armut, bestätigen Langzeituntersuchungen der AWO und des Instituts für Sozialarbeit und Sozialpädagogik. 

 In der Erklärung fordern die unterzeichnenden Organisationen die Politik daher dazu auf, die Interessen und Bedarfe von Kindern und Jugendlichen endlich in den Mittelpunkt zu rücken und die dafür notwendigen finanziellen Mittel bereitzustellen. Gerade angesichts der steigenden Preise, dürfe jetzt nicht am falschen Ende gespart werden. Vielmehr müssten die Lebensgrundlage und die Ansprüche von Kindern und Jugendlichen gesichert werden. 

Eine erfolgreiche Armutsbekämpfung dürfe monetäre Leistungen und Investitionen in die Infrastruktur nicht gegeneinander ausspielen. 

Quelle: nak; BAG KJS 

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