In Deutschland fehlen eine Million Wohnungen. Ein Zuhause für jeden darf in einem reichen Land wie Deutschland jedoch kein Privileg sein, sondern stellt ein Grundrecht dar. Vielen Menschen fällt es zunehmend schwer eine geeignete Wohnung zu finden. Familien mit Kindern oder Menschen mit geringem Einkommen sind genauso betroffen wie die sogenannte Mitte der Gesellschaft. Die Caritas setzt sich mit ihrer Kampagne 2018 für bezahlbaren Wohnraum ein.
Sozialer Zusammenhalt gefährdet
Wohnungsnot ist zu einer sozialen Wirklichkeit geworden, die gesellschaftspolitisches Konfliktpotenzial birgt. Der Mangel an bezahlbaren Wohnungen führt dazu, dass immer mehr Menschen auf dem Wohnungsmarkt chancenlos „außen vor“ bleiben. In einigen Regionen und Ballungszentren werden zudem einzelne Bevölkerungsgruppen wie Familien, alte und einkommensschwache Menschen oder Studenten aus Großstädten und Ballungsgebieten verdrängt. Die Begegnung zwischen Menschen unterschiedlicher Milieus, Nationalitäten und Einkommensschichten geht verloren. Diese Ausgrenzung führt zu Frustration und Resignation bei den Betroffenen und gefährdet den sozialen Zusammenhalt.
Die Caritas Kampagne 2018 macht deutlich, dass jeder Mensch ein Recht hat auf einen privaten Schutzraum – und das zu bezahlbaren Preisen. Sie lädt ein zur Auseinandersetzung mit dem Thema „Wohnen“ und zeigt, wie und wo Veränderungen möglich und notwendig sind.
Wohnkosten sind erhebliches Armutsrisiko
Um zu erfahren, wie die Bevölkerung das Problem wahrnimmt und welche Lösungsmöglichkeiten Unterstützung finden würden, hat das Institut IPSOS im Auftrag des Deutschen Caritasverbandes eine repräsentative Befragung durchgeführt. Die Caritas Studie zur Kampagne zeigt, dass bezahlbares Wohnen neben Pflege, Kinderarmut und Alterssicherung zu den drängendsten politischen Themen gehört. In die Höhe schnellende Wohnkosten bewerten 79 Prozent der befragten Menschen als erhebliches Armutsrisiko. 77 Prozent der Befragten sehen demzufolge die Entwicklung von jungen Menschen beeinträchtigt. Hohe Wohnkosten führen für drei Viertel der Befragten zu einer räumlichen Trennung von armen und reichen Menschen und begründen die Gefahr von Obdachlosigkeit.
Quelle: Deutscher Caritasverband