Für junge Geflüchtete haben sich in den letzten Jahren umfangreiche Unterstützungsstrukturen gebildet. Aber im normalen Lebensalltag sind viele dieser Jugendlichen noch nicht angekommen, es gibt Knackpunkte, die das Einleben in der fremden Kultur erschweren, und Herausforderungen im Behördenalltag, bei Wohnen, Mobilität und Gesundheitsversorgung. Das zeigt ein aktueller Report aus dem Institut Arbeit und Qualifikation (IAQ) der Universität Duisburg-Essen (UDE).
Lebensweltliche Aspekte haben großen Einfluss auf die Integration
Die IAQ-Forscherinnen Karola Köhling und Marina Ruth haben die Lebenssituation jugendlicher Geflüchteter und ihre Integration in Schule und Arbeitsleben untersucht und analysiert, was die Arbeit von Akteuren aus Bildungssystem, Arbeitsverwaltung und Jugendhilfe beeinflusst. Dabei zeigte sich, dass neben Schul- und Arbeitswelt auch die lebensweltlichen Aspekte von besonderer Bedeutung sind.
Die Forscherinnen stellten verschiedene Problemfelder fest: So wird die Unterstützung für unbegleitete minderjährige Flüchtlinge lokal sehr unterschiedlich gehandhabt und oft nur bis zum Alter von 18 Jahren gewährt. Für junge Männer ist vor allem die Wohnsituation schwierig, insbesondere wenn der Auszug aus einer Gemeinschaftsunterkunft nicht möglich ist und dort Rückzugs- und Lernorte fehlen.
Engpässe im lokalen Wohnungsmarkt können dazu führen, dass junge Geflüchtete mit der Volljährigkeit wohnungslos werden, weil z.B. Jugendhilfeleistungen eingestellt werden. Insbesondere Frauen drohen durch eine Schwangerschaft ausgeschlossen zu werden, da begonnene Sprachkurse und Schulbesuche abgebrochen werden (müssen).
Die Forschungsergebnisse hat das IAQ in einem Report veröffentlich.
Quelle: IAQ