Geflüchtete Frauen sind zu wenig im Blick

In den letzten Jahren ist die Anzahl der Mädchen und Frauen, die nach Deutschland geflüchtet sind, deutlich angestiegen. 2018 waren 43,3 Prozent der Asylantragstellenden weiblich. Anlässlich des Weltflüchtlingstags am 20. Juni weist IN VIA auf die Lebenssituation von geflüchteten Frauen in Deutschland hin und fordert flächendeckende Beratungs- und Förderangebote.

Frauenspezifische Angebote flächendeckend ausbauen und finanziell absichern

Eine grundlegende Voraussetzung für eine gelingende Integration von geflüchteten Frauen ist, dass sie zunächst ihre persönliche Situation stabilisieren und ihre traumatischen Erlebnisse bearbeiten können. „Damit geflüchtete Frauen in der Mitte der Gesellschaft ankommen, müssen frauenspezifische Angebote flächendeckend ausgebaut und finanziell abgesichert werden. Insbesondere von sexueller Gewalt betroffene Frauen benötigen Frauengruppen als geschützte Räume“, fordert Irme Stetter-Karp, Vorsitzende von IN VIA Deutschland.

Geflüchtete Frauen sind in Angeboten der Sprachförderung und in berufsbezogenen Angeboten stark unterrepräsentiert, obwohl sie vergleichbare schulische, universitäre und berufliche Qualifikationen mitbringen wie geflüchtete Männer. Auch zeigt die Mehrheit der geflüchteten Frauen eine hohe Motivation für einen beruflichen Einstieg: 85 Prozent der geflüchteten Frauen, die in Deutschland bislang nicht erwerbstätig sind, möchten einer Erwerbstätigkeit nachgehen. Damit geflüchtete Mädchen und Frauen nicht zu Bildungsverliererinnen werden, müssen Sprach- und Integrationsangebote sowie arbeitsmarktpolitische Maßnahmen niedrigschwellig sein und den besonderen Bedarfen der Zielgruppe gerecht werden, fordert der katholische Verband für Mädchen- und Frauensozialarbeit.

Interessierte lesen zur Bildungssituation geflüchteter Mädchen und junger Frauen mehr hier.

Quelle: IN VIA Deutschland

 

 

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