In Frankfurt lebt jedes vierte Kind in prekären Verhältnissen. Das will der Frankfurter Jugendring nicht länger hinnehmen. Zum Jahresbeginn startete er daher die neue Kampagne gegen Kinder- und Jugendarmut in Frankfurt. Mit der Kampagne will der Dachverband der Frankfurter Jugendverbände für ein politisches und gesellschaftliches Umdenken werben.
Im Rahmen der Kampagne wurde ein gemeinnütziges Modelabel aufgelegt. Unter dem Titel „arm“ werden im Online-Shop und Geschäften Pullover, T-Shirts und Turnbeutel mit einem eigens entworfenen Logo vertrieben. Mit dem Erlös wird anteilig ein Spendentopf gefüllt, der dann genutzt werden soll, um benachteiligten Kindern und Jugendlichen etwa Ferienfreizeiten oder andere Aktivitäten der Jugendverbände zu ermöglichen.
Forderungen der Frankfurter Kampagne gegen Kinder- und Jugendarmut
Der Jugendring will konkret Verbesserungen in den Bereichen Wohnraum, Mobilität, Teilhabe, Freizeit, Bildung und Betreuung sowie Aufklärung und Vernetzung erreichen.
Auszüge aus den Forderungen – der Jugendring tritt ein
- für eine „Wohnungsgemeinnützigkeit“: Mit finanziellen und steuerlichen Anreizen sollen Hausbesitzer*innen und Wohnungsunternehmen in die Lage versetzt werden, Familien, Studierenden und Auszubildenden bezahlbaren Wohnraum anzubieten.
- für mehr sozialen Wohnungsbau und die Abschaffung der zeitlichen Begrenzung für geförderten Wohnraum. (…)
- für die kostenlose Nutzung des ÖPNV für alle Kinder und Jugendliche bis 18 Jahre (…)
- für mehr Einrichtungen und Angebote für Kinder und Jugendliche und eine angemessene Ausstattung dieser, insbesondere in den benachteiligten Stadtteilen.
- für mehr öffentliche Plätze und Räume in der Stadt, an denen sich Jugendliche aufhalten können. (…)
- für mehr kommunale Mittel, um die kostenlose Teilnahme an Angeboten der Sportvereine, der Musikschule oder anderen Kultur- und Freizeiteinrichtungen zu ermöglichen.
- für Ferienfreizeiten für alle! Jedes Kind sollte mindestens einmal im Jahr an einer Ferienfreizeit der Frankfurter Jugendverbände teilnehmen können, unabhängig vom Einkommen der Eltern.(…)
- für mehr Chancengleichheit und bessere Zugänge zu den verschiedenen Schulformen in allen Stadtteilen. (…)
- für die bedarfsgerechte Schaffung umfassender Unterstützungsangebote (Beratung, Lots*innen-/ Mentor*innenbegleitung, kostenlose Nachhilfe) in allen Einrichtungen mit hohem sozialen Belastungsgrad.
- für eine Verankerung des Themas „Kinder- und Jugendarmut“ als Querschnittsaufgabe der städtischen Verwaltung.
- für eine Sensibilisierung und entsprechende Fortbildung von Fachkräften in Schulen, in der Verwaltung und in der Jugendarbeit. (…)
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Forderungen Frankfurter Jugendring gegen Kinderarmut
Quelle: Frankfurter Neue Presse – Felix Hormel; Franfurter Jugendring