Das neue Portal „zynd“: Digitale Hilfe für den Übergang von der Schule in den Beruf

Im digitalen Zeitalter gestaltet sich der Übergang von der Schule in den Beruf zunehmend herausfordernd. Jugendliche müssen nicht nur ihre eigenen Interessen und Kompetenzen erkennen, sondern diese auch ständig an die sich wandelnden Anforderungen der Arbeitswelt anpassen. Vor diesem Hintergrund hat das Bundesinstitut für Berufsbildung (BIBB) ein innovatives Portal ins Leben gerufen: „zynd“.

Das Portal „zynd“ zielt darauf ab, junge Menschen sowohl durch Selbstreflexion als auch durch gezielte Entscheidungsfindung auf ihrem beruflichen Weg zu unterstützen. Entwickelt im Auftrag des Bundesministeriums für Bildung und Forschung (BMBF), bietet „zynd“ eine Vielzahl von interaktiven und spielerischen Tools, die Jugendlichen helfen sollen, ihre beruflichen Ziele zu finden und zu verfolgen.

„Playlets“ als Herzstück von „zynd“

Der Name „zynd“ steht sinnbildlich für den Startschuss in eine wichtige Phase des Lebens – den Anstoß, aktiv zu werden und für etwas zu „brennen“. Es geht darum, das Feuer für den richtigen beruflichen Weg zu entfachen. Das Portal bietet zielgruppengerechte Medieninhalte, die junge Menschen auf verschiedenen Ebenen „entflammen“ lassen sollen.

Im Zentrum der Plattform stehen die sogenannten „Playlets“ – spielerische Lernmodule, die zwischen Games und klassischen Lernangeboten angesiedelt sind. Diese frei zugänglichen, in ein Gamification-Konzept eingebetteten Tools regen zur Selbstreflexion an und fördern entsprechende Handlungen und Entscheidungen. Das Angebot reicht von interaktiven 360°-Berufsfeldpanoramen über Reflexionsmodule wie „Blick in die Zukunft“ und „Selbst- und Fremdeinschätzung“ bis hin zu kleineren Lernmodulen wie „Who’s the Fachkraft? – Das Quiz“. Die Lernmodule sind bewusst sehr unterschiedlich konzipiert, um möglichst viele Jugendliche mit verschiedenen Interessen und auch differierenden Medienkompetenzen zu erreichen. Viele Playlets bieten einen niedrigschwelligen Zugang und verzichten auf komplexe Textpassagen. Sie sind für mobile Geräte aller Art optimiert und sollen sich daher gut mit einem Smartphone nutzen lassen. So will das BIBB Zugangshürden aufgrund mangelnder Geräteausstattung verhindern.

Fachkräfte im Fokus

Bei der Fachkräftesicherung spielen qualitätsgesicherte digitale Angebote zur beruflichen Orientierung eine zentrale Rolle. Mit „zynd“ ist es gelungen, diese in den gesamten Prozess der Übergangsgestaltung einzubetten. Das BIBB unterstützt so die Arbeit der vielen Fachkräfte, Coaches und Beratenden, die junge Menschen in unterschiedlichen Bildungskontexten begleiten. Sie sollen von den interaktiven Tools und pädagogischen Funktionen von „zynd“ profitieren.

Zu den adressierten Fachkräften gehören:

  • Berufsberater*innen
  • Sozialarbeiter*innen
  • Lehrer*innen
  • Ausbildungsberater*innen
  • Psycholog*innen
  • Pädagogische Fachkräfte

Im geschlossenen Bereich von „zynd“ können Fachkräfte mit den Jugendlichen in Kontakt treten und den Austausch über die Erkenntnisse aus den Modulen fördern. Registrierte Fachkräfte erhalten nicht nur Zusatzinformationen und begleitende Materialien, sondern auch Zugang zu verschiedenen pädagogischen Funktionen wie Dateiablage, Videokonferenz und Kalender. Über Gruppenräume und „Coaching Zones“ können sie individuell mit den Jugendlichen kommunizieren und diese begleiten. Die Jugendlichen selbst können über ihr Dashboard nachverfolgen, an welcher Stelle ihres persönlichen Entwicklungsprozesses sie sich befinden.

Ein zukunftsweisendes Projekt

Mit „zynd“ hat das BIBB eine digitale Begleitung am Übergang Schule-Beruf geschaffen, die eine Lücke schließt und sowohl jungen Menschen als auch Fachkräften ein Werkzeug für berufliche Orientierung bietet. Es bleibt abzuwarten, wie sich „zynd“ weiterentwickeln wird. Es könnte sich als wegweisend für die zukünftige Jugendberufshilfe erweisen und die analoge Beratung und Begleitung Jugendlicher sinnvoll ergänzen.

Quelle: BIBB; Bild: Plattform zynd

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