Die Zahl Jugendlicher, die unter Angststörungen oder Depressionen leiden, ist pandemiebedingt deutlich angestiegen. In Deutschland hat sich die Zahl verdoppelt, in einigen anderen Ländern sogar verdreifacht, warnte die OECD im Rahmen einer Veranstaltung. Nach OECD Erhebungen sind Jugendliche um 30 bis 80 Prozent stärker als die Gesamtbevölkerung betroffen. Dass psychische Erkrankungen während Krisenzeiten ansteigen, überrascht nicht. Aber das Ausmaß sei schon alarmierend. Schützende Faktoren wie soziale Beziehungen, Sport oder Arbeit und finanzielle Sicherheit seien bei gleichzeitig steigender Belastung eingeschränkt worden. Junge Menschen standen ohne Sozial- oder Schulkontakte da und verspürten Zukunftssorgen. Die OECD forderte Maßnahmen von der Politik: Schulen und Jugendzentren müssten weiterlaufen, psychosoziale Leistungen ausgebaut werden. Mehrere Expert*innen plädierten dafür, die Kompetenzen der Schüler*innen nach der Pandemie möglichst anzugleichen. Dabei dürfe aber kein Leistungsdruck aufgebaut werden. Nicht alles Wissen, was durch die Pandemie fehle, müsse zwingend nachgeholt werden.
Quelle: OECD; Ärzteblatt; Tagesspiegel