Chancengleichheit in der Bildung bleibt niedrig

Der berufliche und soziale Status der Eltern bleibt der wichtigste Faktor, der die Teilnahme an Bildung sowie wirtschaftlichen und sozialen Erfolg beeinflusst. Dies geht aus der aktuellen Ausgabe des OECD-Berichts „Bildung auf einen Blick“ hervor, den die OECD vorgelegt hat. Dabei ist gute Bildung heute wichtiger denn je. Technischer Wandel, Digitalisierung und Innovation erhöhen den Wert höherer Bildung, da sie das Angebot an Arbeitsplätzen mit mittleren Qualifikationen verringern. Jedoch schützt eine Berufsausbildung heute fast genauso gut vor Arbeitslosigkeit wie ein Studium. Die Studie belegt 25- bis 34-Jährige mit einer abgeschlossenen betrieblichen Ausbildung kommen in Deutschland auf eine fast genauso hohe Beschäftigungsquote (83 Prozent) wie ihre Altersgenossen mit einem Hochschulstudium (87 Prozent).

Jugendarbeitslosigkeit

Auch wenn in Deutschland die Arbeitslosigkeit junger Menschen im OECD-Vergleich niedrig ist, ist doch jeder zehnte 15- bis 29-Jährige betroffen. Allerdings ist das Risiko ungleich verteilt: Unter den im Ausland geborenen jungen Menschn liegt die Arbeitslosigkeit bei 25 Prozent. Ein besonders hohes Risiko arbeitslos zu sein haben Jugendliche und junge Erwachsene ohne einen Sekundarbereich-II-Abschluss. 13 Prozent der 15- bis 34-Jährigen sind ohne einen solchen Schulabschluss. Das Risiko arbeitslos zu werden oder zu sein ist bei ihnen fünfmal höher als bei denjenigen mit entsprechendem Abschluss.

Chancen ungleich verteilt

Trotz insgesamt positiver Entwicklungen gibt es nach wie vor Kinder und Jugendliche, die innerhalb des Bildungssystems auf der Strecke bleiben. Kinder aus benachteiligten Verhältnissen nehmen seltener weiterführende Bildungsangebote wahr. So haben in Deutschland 58 Prozent der 25- bis 64-Jährigen, mit mindestens einem Elternteil mit Abschluss im Tertiärbereich, ebenfalls einen tertiären Bildungsabschluss. Unter Erwachsenen, deren Eltern höchstens einen Abschluss im Sekundarbereich II oder im postsekundären nichttertiären Bereich erreicht haben, ist der Anteil halb so groß (29 Prozent).

Über die OECD-Publikation

Die jährlich erscheinende OECD-Publikation „Bildung auf einen Blick“ zeigt für OECD- und andere Länder auf, wer an Bildung teilnimmt, was für Bildung ausgegeben wird, wie die Bildungssysteme funktionieren und welche Ergebnisse erzielt werden. Letzteres wird an einem breiten Spektrum von Indikatoren gemessen, das von Vergleichen der Schülerleistungen in wichtigen Kompetenzbereichen bis zu den Auswirkungen der Bildung auf Verdienstniveau und Beschäftigungschancen reicht.

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