Interreligiöse Begegnungen im Grünen

Mitten in der Kölner Innenstadt erblüht ein Garten, der zum Dialog mit sich und den Anderen anregt. Es ist zugleich ein Ort des „Zu-sich-Findens“ sowie des Aufmerksam-Werdens auf seine Mitmenschen.

Einander im Dialog kennen und verstehen lernen

„Unser Garten der Religionen lädt die Menschen ein, sich mit dem Glauben zu beschäftigen. Über den Dialog – dieser Überzeugung sind wir – lernen wir Menschen einander erst wirklich kennen und verstehen. Religiöse Verschiedenheit wertzuschätzen ist eine der wesentlichen Voraussetzungen für den Frieden“, erörtert Sibylle Klings, Geschäftsführerin von IN VIA Köln, die Idee des Gartens der Religionen. Es gibt jeweils einen Platz für jede der fünf großen Weltreligionen, wo die Besucherinnen und Besucher ihre eigene Tradition wiederfinden, und fünf Plätze, die religionsübergreifende Gemeinsamkeiten symbolisieren. Die religionsverbindenden Symbole wie die Wüste, die Quelle oder die Sonnenuhr sollen vertraute Reflexionsthemen wie Wüstenerfahrungen und Zeiten der Stille, die Suche nach der Quelle des Lebens oder die eigene Zeitlichkeit ins Gedächtnis rufen.

Kostenloses Angebot ist für alle offen

Seit seiner Eröffnung im September 2011 wurde der Garten von insgesamt 5.900 Personen in 370 Besuchergruppen, darunter 122 Jugendgruppen, besucht. Seit September 2012 betreut Anne Plhak das von IN VIA Köln konzipierte und vom Bundesministerium für Familie, Senioren, Frauen und Jugend geförderte Projekt „Ich im Dialog mit Dir – Jugend begegnet sich im Garten der Religionen“.

Mit dem kostenlosen Angebot richtet sich IN VIA Köln hauptsächlich an Schulen ab der Sekundarstufe I, aber auch an Interessierte aus Jugendgruppen im Alter zwischen 12 und 27 Jahren. „Wir möchten, dass der Besuch des Gartens der Religionen nicht als ein einmaliges Event betrachtet wird, sondern von den Pädagoginnen und Pädagogen ernsthaft vor- und nachbereitet wird. Unser Ziel ist es, den Dialog im Garten langfristig in den Lehrplan und in den Schulunterricht zu integrieren. Aus diesem Grund bieten wir Multiplikatorenschulungen an, die es den Lehrerinnen und Lehrern ermöglichen, Seminare im Garten eigenständig durchzuführen“, ergänzt Plhak.

Mit seiner offenen Atmosphäre regt der Garten der Religionen in der Stolzestraße bewusst zum Dialog an. Auch einzelne Besucher sind herzlich zum Verweilen im Garten eingeladen. Öffnungszeiten sind montags bis freitags von 8 bis 18 Uhr.

Quelle: IN VIA Köln

Ähnliche Artikel

Ablehungskultur für Menschen auf der Flucht

Das europäische Parlament hat zuletzt seinen Beitrag geleistet, die Außengrenzen der Europäischen Union noch stärker als bisher abzuriegeln. In allen europäischen Nationalstaaten sind Geflüchtete nicht

Skip to content