„Perspektiven in Betrieben“, so lautet die Antwort der Bundesagentur für Arbeit (BA) auf die Vorschläge zum „Sozialen Arbeitsmarkt“ der Oppositionsparteien und der Wohlfahrtsverbände. Auch die BA will besonders arbeitsmarktfernen Langzeitarbeitslosen eine längerfristige Perspektive auf Arbeit bieten.
Wer wird gefördert?
Die Bundesagentur für Arbeit möchte nur die Langzeitarbeitslosen fördern, die über 35 Jahre alt und länger als zwei Jahre arbeitslos sind. Zusätzlich sollen sie keinen Berufsabschluss haben und gesundheitlich eingeschränkt sein. Insgesamt geht die BA von etwa 50.000 Personen aus. Damit fasst sie ihre Zielgruppe deutlich eng.
Wie lange wird gefördert?
Die BA sieht eine maximale Förderdauer von drei Jahren vor. Ziel ist es, dass die Langzeitarbeitslosen im Anschluss im geförderten Betrieb beschäftigt bleiben oder einen Arbeitsplatz in einem anderen Unternehmen finden. Ist nach drei Jahren keine ungeförderte Beschäftigung in Sicht, soll eine dauerhafte Erwerbsminderung aus gesundheitlichen Gründen geprüft werden.
Wo arbeiten die Geförderten?
Die BA will die Langzeitarbeitslosen nicht in „geschlossenen Betreuungsräumen“ abschirmen. Das wollen auch die Wohlfahrtsverbände und Oppositionsparteien nicht, die sich derzeit für einen sozialen Arbeitsmarkt stark machen. Um die Betätigungsfelder möglichst breit zu halten, sehen die Modelle des „sozialen Arbeitsmarktes“ vor, auch öffentlichen gemeinwohlorientierten Arbeitgebern und Integrationsfirmen ein marktnahes Arbeiten zu ermöglichen. Das will die BA nicht. Ihr Vorschlag sieht vor, die Langzeitarbeitslosen ausschließlich in privatwirtschaftlichen Betrieben zu beschäftigen. Hier setzt die BA darauf, dass sie Partnerschaften mit Betrieben schließen kann, „für die unternehmerische gesellschaftliche Verantwortung eine besondere Rolle spielt“.
Wie wird das Programm finanziert?
Der genannte Passiv-Aktiv-Transfer ist für die BA keine Option. Sie sieht vor, ausschließlich Mittel aus dem Eingliederungstitel der Jobcenter zu verwenden. Hinzukommen sollen aber „Leistungen weiterer Finanzierungspartner“, darunter Bund, Länder, Kommunen, Arbeitgeber oder Krankenkassen.
In wie weit sich die Alternative der BA zum „sozialen Arbeitsmarkt“ in die Praxis umsetzen lässt, bleibt offen. Das hängt wohl davon ab, ob und wenn ja, wieviele Unternehmen sich finden lassen, die sich die Beschäftigung und Betreuung Langzeitarbeitsloser zutrauen.“
www.o-ton-arbeitsmarkt.de/o-ton-original/bundesagentur-fur-arbeit-entwickelt-alternative-zum-sozialen-arbeitsmarkt
Quelle: o-ton-Arbeitsmarkt