Mehr als ein Drittel aller in Deutschland gestellten Asylanträge, nämlich 247.000, kamen 2016 von Frauen und Mädchen. Anlässlich des Internationalen Frauentages kritisiert IN VIA Deutschland und der Katholische Deutsche Frauenbund e. V. (KDFB), dass weibliche Geflüchtete in der öffentlichen Diskussion kaum wahrgenommen werden. Beide Verbände fordern daher, die Bedarfe dieser Gruppe ernst zu nehmen und flächendeckend gezielte Integrationsangebote bereit zu stellen.
Nach bisher vorliegenden Erkenntnissen des Bundesamts für Migration und Flüchtlinge (BAMF) weisen die nach Deutschland geflüchteten Frauen einen deutlich geringeren schulischen und beruflichen Bildungsstand auf als die Männer. Damit ihre Integration in die Gesellschaft gelingen kann, muss ihnen zeitnah nach ihrer Ankunft der Zugang zu Sprachkursen, Bildung, Ausbildung und Erwerbstätigkeit ermöglicht sowie Orte der Begegnung mit einheimischen Frauen geschaffen werden. Jungen Frauen müssen prioritär Wege in eine Berufsausbildung geebnet werden. „Jede hier vertane Unterstützung rächt sich in der Zukunft. Es ist notwendig, gesetzliche Hürden weiter abzubauen, etwa schnellere Zugänge in berufsfördernde Angebote des Sozialgesetzbuch III, die Asylsuchenden aktuell erst nach 15 Monaten gewährt werden“, kritisiert Irme Stetter-Karp, Vorsitzende von IN VIA Deutschland. Auch Angebote wie die Teilzeitberufsausbildung oder die assistierte Ausbildung müssen für Geflüchtete geöffnet und zudem ausgebaut werden.
Geflüchtete Frauen wünschen für sich und ihre Familien ein auskömmliches Leben in Frieden und Sicherheit. Unabhängig von ihrer Herkunft brauchen sie weiterführende Bildungsangebote und selbstbestimmte Lebensperspektiven. “
Quelle: IN VIA