Unter welchen Umständen sich Arbeitslosigkeit negativ auf das politische Interesse auswirkt, untersuchten Patrick Emmenegger, Paul Marx und Dominik Schraff in einer Längsschnittstudie. Sie kommmen zu dem Ergebnis, dass politisches Interesse mit steigendem Alter wandlungsresistenter wird. D. h. der Einfluss von Arbeitslosigkeit spielt in jüngeren Jahren, insbesondere in der Phase des Berufseinstiegs eine größere Rolle bei der politischen Sozialisationals in späteren Lebensjahren. Der negative Effekt von Arbeitslosigkeit tritt vor allem unter jungen Erwachsenen auf, die weniger stark in soziale Netzwerke eingebunden sind, nicht gemeinschaftlich engagiert sind oder seltener in die Kirche gehen. Die Forscher stellen unmißverständlich fest, Arbeitslosigkeit in jungen Jahren hat einen bleibenden negativen Effekt auf politisches Interesse.
Die Forschungsergebnisse veröffentlichen Emmenegger, Marx und Schraff in einer Zeitschrift für Soziologie 2017, Band 46, Heft 3 (S. 201-218)“
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Quelle: DIW; Zeitschrift für Soziologie