Die Folgen der Corona-Pandemie treffen junge Menschen besonders hart, die in diesem Jahr ihre Schulzeit beenden und eine Ausbildung beginnen wollen. Nach einem Abschlussschuljahr, das von Lockdown und Improvisation geprägt war, erleben sie nun erhebliche Unsicherheiten beim Berufseintritt.
Beratungsangebote bei der Berufswahl durch die Arbeitsagenturen wurden erheblich zurückgefahren, bereits erteilte Zusagen für Ausbildungsstellen würden in Frage gestellt. Die Bereitschaft, trotz der Corona-Pandemie auszubilden sei gesunken, so die beiden Verbände IN VIA und Caritas. Existentiell treffe dies jene Jugendlichen, die mit dem Eintritt in eine Berufsausbildung schon in normalen Zeiten Schwierigkeiten hätten. Fehlende berufliche Perspektiven und „Leerzeiten“ könnten für sie leicht zu einer Krise führen. Sie benötigten besondere Unterstützung und Hilfen. Der Deutsche Caritasverband und IN VIA Deutschland appellieren an die Betriebe, an den Ausbildungsplänen festzuhalten.
“Es besteht die Gefahr, dass eine größer werdende Gruppe junger Menschen in Folge ihrer fehlenden Ausbildung beruflich abgehängt wird. Aber nicht nur das, denn oft sind Arbeitslosigkeit, Armut und gesellschaftliche Ausgrenzung die Folge“, erklärt Marion Paar, Generalsekretärin von IN VIA Deutschland und Beauftragte für Jugendsozialarbeit im Deutschen Caritasverband. So sei die Zahl der gemeldeten Arbeitslosen unter 25 Jahren im September 2020 im Vergleich zum Vorjahr um 74.741 auf 292.378 gestiegen.
Um jungen Menschen dennoch die Chance auf eine Ausbildung zu eröffnen, müsse der Staat nun nachlegen. Hier sollten verstärkt Ausbildungsmöglichkeiten in einer außerbetrieblichen Einrichtung genutzt werden, um jungen Menschen eine anschlussfähige Perspektive zu bieten.
Quelle: Deutscher Caritasverband; IN VIA Deutschland