Die Bildungsgewerkschaft GEW fordert Bund und Länder auf, die Zahl von Analphabeten in Deutschland gezielt zu verringern. Hierzulande gebe es rund 6,2 Millionen Menschen, deren Kompetenzen im Lesen, Schreiben und Rechnen nicht ausreichten, um sich in der Gesellschaft zurechtzufinden. Grundbildung müsse auch kulturelle und gesellschaftliche Teilhabe ermöglichen. Dazu sind laut GEW ein Rechtsanspruch, niedrigschwellige Angebote und sichere Stellen in der Weiterbildung nötig; ebenso eine Gesamtstrategie von Bund, Ländern und Kommunen. Die Länder bräuchten mehr Personal und materielle Ressourcen, um insbesondere die sogenannten ‚Risikoschüler‘ frühzeitig und besser zu unterstützen. An allen Schulen müssten Leistungen der Grundsicherung zu Bildung und Teilhabe mit Angeboten der Jugendhilfe kombinierbar sein. Dazu brauche es verbindliche Vorgaben vom Bund. Ein Förderanspruch zum Erwerb von Grundkompetenzen müsse auch für Hartz IV-Empfänger*innen gelten. Anlässlich des „Weltalphabetisierungstages“ am 8. September veröffentlichte die Bildungsgewerkschaft das Gutachten „Das Recht auf Grundbildung und die Pflicht des Staates zur Sicherung des bildungsrechtlichen Existenzminimums“.
Quelle: GEW; KNA