Der Entwurf des Bundeshaushaltes für 2025 sieht Kürzungen bei den Eingliederungshilfen der Jobcenter vor. Nach einer ersten Einschätzung von Fachverbänden der Jugendhilfe sowie der Jugendsozialarbeit werden junge Menschen unter 25 Jahren mit intensivem Unterstützungsbedarf dadurch stark benachteiligt. In einem Brief an Bundesarbeitsminister Hubertus Heil warnen die Fachverbände, darunter die Bundesarbeitsgemeinschaft Katholische Jugendsozialarbeit (BAG KJS) vor den Folgen der Kürzungen.
Drohende Abwärtsspirale
Neben der BAG KJS haben die Bundesarbeitsgemeinschaft Evangelische Jugendsozialarbeit e. V. (BAG EJSA), der Bundesverband Caritas Kinder- und Jugendhilfe (BVkE) e. V., der Evangelische Erziehungsverband e.V. (EREV) sowie der Evangelische Fachverband für Arbeit und soziale Integration e. V. (EFAS) Argumente und Forderungen zusammengestellt. Unter anderem fürchten die Verbände, dass junge Menschen dem Risiko ausgesetzt werden, nicht oder ungeeignet gefördert zu werden. Ihre beruflichen und sozialen Probleme würden sich verhärten und es drohe das Einsetzen einer Abwärtsspirale, an deren Ende sich verstetigte Langzeitarbeitslosigkeit, Armut und sozialer Ausschluss befänden.
Augenmerk auf Teilhabe- und Chancengerechtigkeit
Im Auftrag der Jobcenter bieten evangelische und katholische Einrichtungen und Sozialunternehmen eine Vielfalt an Qualifizierungs- und Orientierungsmaßnahmen an, um junge Menschen auf dem Weg in eine selbstbestimmte berufliche Zukunft zu begleiten. Durch die geplanten Kürzungen sei zu befürchten, dass die notwendige Arbeit deutlich reduziert oder eingestellt werden müsse. Die Verbände formulieren als Forderung: „Wir appellieren an Sie [den Bundesminister für Arbeit und Soziales], ein besonderes Augenmerk auf die Teilhabe- und Chancengerechtigkeit zu legen, welche unabhängig von Fragen der Herkunft, des Wohnorts und des Leistungsbezugs zu realisieren ist. Statt strukturelle Benachteiligung zu verschärfen, benötigen wir eine angemessene und verlässliche Mittelausstattung der Jobcenter in den Verwaltungsbudgets und ganz besonders in den Eingliederungsbudgets, um weiterhin bedarfsorientierte Angebote der beruflichen Orientierung und Qualifizierung leisten zu können.“
Quelle: BAG KJS