Rund 1,8 Millionen Kinder und Jugendliche in Deutschland lebten Ende 2021 in einem Haushalt, der Grundsicherung für Arbeitssuchende (Hartz IV) bezogen hat. Das geht aus einer Antwort der Bundesregierung auf eine Kleine Anfrage der Linken hervor, die den „Jugendsozialarbeit News“ vorliegt. Weiteren Daten lässt sich entnehmen, dass der prozentuale Anteil der Kinder und Jugendlichen in Hartz-IV-Haushalten erneut angestiegen ist. Der Anteil der unter 18-Jährigen in Hartz-IV-Bedarfsgemeinschaften hat sich auf 33,4 Prozent erhöht. Vor fünf Jahren lag der Wert bei 32,1 Prozent, im vergangenen Jahr bei 33,1 Prozent, teilte auch das Deutsche Kinderhilfswerk mit. Somit lebten den Angaben der Bundesregierung zu Folge zum Jahresende 2021 insgesamt 5.277.413 Personen in Bedarfsgemeinschaften. Davon 1.763.973 Kinder und Jugendliche. Damit ist belegt: Jede*r dritte Hartz-IV-Empfänger*in ist ein Kind oder Jugendlicher. Dabei beträgt ihr Anteil an der Gesamtbevölkerung in Deutschland nur rund 16 Prozent. Die Bundesarbeitsgemeinschaft Katholische Jugendsozialarbeit (BAG KJS) e. V. weist in ihrem Monitor „Jugendarmut in Deutschland“ seit langem darauf hin, dass junge Menschen die am stärksten von Armut betroffene Altersgruppe sind. Die BAG KJS begrüßt daher die geplante Kindergrundsicherung. Nun komme es auf die konkrete Ausgestaltung an, kommentierte die BAG KJS in einer kürzlich veröffentlichten Stellungnahme zu den Regierungsvorhaben.
Besonders von Armut betroffen: Kindern in Alleinerziehenden-Familien
45 Prozent der Kinder und Jugendlichen im Hartz-IV-Bezug leben in Alleinerziehenden-Familien. Die Zahl der Kinder, die vom Kinderzuschlag profitierten, sank von rund 762.000 im Juli 2021 auf rund 684.000 im Februar 2022. Aus der Antwort der Bundesregierung geht weiter hervor, dass im Jahr 2020 knapp 540.000 Kinder und Jugendliche in Haushalten lebten, die Wohngeld bezogen haben, davon 122.000 in Alleinerziehenden-Familien.
Quelle: Pressedienst des Deutschen Bundestages; BGA KJS