Die Digitalisierung kann laut der Aktion Mensch für Menschen mit Behinderung zu einer zunehmenden Ausgrenzung führen. Nur wer Zugang zu der Technologie habe und damit umzugehen wisse, könne auch an den digitalen gesellschaftlichen Prozessen teilnehmen, erklärte die Sozialorganisation mit Blick auf eine nichtrepräsentativen Studie zu Inklusion und Digitalisierung. Die Ergebnisse zeigten, dass es mitunter an „digitaler Barrierefreiheit“ bei der Entwicklung von Tools sowie Programmen fehle und an der Bereitschaft von Unternehmen, in die Einrichtung barrierefreier Arbeitsplätze und deren technischer Ausrüstung zu investieren. Die aktuelle Corona-Pandemie habe gezeigt, dass soziale und digitale Teilhabe zunehmend miteinander verschmölzen. „Unsere Studie zeigt, dass eine chancengerechte Teilhabe aller nur dann möglich ist, wenn digitale Barrierefreiheit konsequent durchgesetzt wird“, erklärte die Leiterin der Aufklärung bei der Aktion Mensch, Christina Marx. In die Studie flossen Einschätzungen von zwölf Expertinnen und Experten aus Wissenschaft und Politik sowie Erfahrungen von 43 Menschen mit unterschiedlichen Behinderungen ein. Aber die Digitalisierung biete auch große Potentiale für eine fortschreitende Inklusion, so Aktion Mensch. So ermöglichten digitale Lösungen flexibles und ortsgebundenes Arbeiten und Lernen auch für Menschen, die weniger mobil seien. Digitale Plattformen wie Youtube oder Instagram förderten Vernetzung und Engagement sowie Sichtbarkeit und Positionierung – und stärkten so die Selbstvertretung von Menschen mit Behinderung in der Öffentlichkeit.
Quelle: Aktion Mensch; epd
Bild: Aktion Mensch