Die Jugendämter haben im vergangenen Jahr rund 49.500 sogenannte Inobhutnahmen zum Schutz Minderjähriger eingeleitet. Das waren knapp 3.100 Fälle beziehungsweise 6 Prozent weniger als im Vorjahr, wie das Statistische Bundesamt mitteilte. Hauptgrund für diese Entwicklung ist demnach ein deutlicher Rückgang an Inobhutnahmen von unbegleitet eingereisten Minderjährigen aus dem Ausland: Hier war ein Minus von 29 Prozent zu beobachten. Die unbegleitete Einreise aus dem Ausland – 2018 noch der häufigste Anlass für eine Schutzmaßnahme – steht inzwischen an zweiter Stelle mit 17 Prozent. Zugleich gab es mehr Schutzmaßnahmen aus anderen Gründen. 2019 leiteten die Jugendämter die meisten vorläufigen Schutzmaßnahmen wegen Überforderung eines oder beider Elternteile ein (38 Prozent). Anzeichen für Vernachlässigungen (14 Prozent) waren die dritthäufigste Ursache für eine Inobhutnahme, Beziehungsprobleme (12 Prozent) die vierthäufigste und Hinweise auf körperliche Misshandlungen (12 Prozent) die fünfthäufigste.
Quelle: KNA