KATHOLISCHE JUGENDSOZIALARBEIT: IN SCHULEN AUCH WERTE VERMITTELN Ob reduzieren der Schulverweiger-Quoten, Verbesserung der PISA-Ergebnisse, Abbau von Gewalt und Deliquenz bei Schülerinnen und Schülern, Verbesserung der Chancen auf dem Ausbildungsstellenmarkt oder oder oder … Die Frage stellt sich immer wieder und wird mittlerweile auch gerne von Politikern diskutiert: Welche Schulform hat Zukunft? Die Bundeskanzlerin macht eine Bildungtour durch Deutschland und lädt am Ende ihrer Reise zum Bildungsgipfel ein. Nach Willen der SPD soll der Ausbau der Ganztagsschulen Schwerpunktthema des Gipfels sein, so meldet die Katholische Sonntagszeitung. Karin Wollschläger erläutert in ihrem Beitrag die ambivalente Sichtweise katholischer Jugendsozialarbeit zum weiteren Ausbau von Ganztagsschulen und verdeutlicht auch die Risiken einer strikten Wertneutralität für Schulen: “ … Die Katholische Jugendsozialarbeit indes sieht den Ausbau der Ganztagsschulen ambivalent. Der Vorsitzende der Bundesarbeitsgemeinschaft Katholischer Jugendsozialarbeit (BAG KJS), Pater Franz-Ulrich Otto SDB, warnt: „Die Möglichkeiten und Gelegenheiten, jungen Menschen Werte zu vermitteln, kommen zu kurz, wenn die Ganztagsschulen auf ein rein wertneutrales Angebot setzen.‘ Derzeit gestalten rund zwei Drittel der Schulen den Ganztagsbetrieb zusammen mit externen Partnern wie etwa Sportvereinen und Musikschulen. Aber nur knapp sechs Prozent der außerschulischen Partner seien konfessionell ausgerichtet, sagt Otto. Der Salesianerpater betont die positiven Auswirkungen der kirchlichen Jugendsozialarbeit, bei der keineswegs katechetische Religionsvermittlung im Vordergrund stehe. Es gehe in den meisten Projekten vielmehr darum, den Jugendlichen niederschwellige Angebote zu machen, ihnen die Gelegenheit zu geben, innerhalb der Schule mit sozialpädagogischen Fachkräften, die ganz klar außerhalb des eigentlichen Schulsystems stehen, über Probleme zu reden. Häufig, so die Erfahrung, wirkten die Jugendsozialarbeiter quasi wie Katalysatoren und könnten zwischen Schülern, Lehrern und Eltern vermitteln. „Die Schule allein ist oft mit den sozialen Situationen, die sie vorfindet, überfordert‘, sagt der Jugendsozial-Experte Otto. Auffälligkeiten haben zugenommen. Für Ganztagsschulen sei dies eine ganz besondere Herausforderung. „Um die Probleme in den Griff zu bekommen, müssen Elternhaus, Schule und Jugendhilfe eng zusammenarbeiten.‘ Die Bundesarbeitsgemeinschaft fordert daher die flächendeckende Einführung der Schulsozialarbeit. Ferner plädiert Pater Otto dafür, bei neuen Ganztagsschulkonzepten die Einbindung freier, außerschulischer Träger, die vor allem auch Werte vermitteln, festzuschreiben. Das hieße allerdings, mit dem Neutralitätsgebot der Schulen zu brechen. Doch Otto ist mit Blick auf die Bundesländer optimistisch: „Manchem Kultusminister ist die strikte Wertneutralität inzwischen zu extrem. Man hat erkannt, dass die Problemjugendlichen einfach überhaupt keine Werte mehr haben.‘ … “ Den Beitrag von Karin Wollschläger im Volltext entnehmen Sie bitte der Katholischen Sonntagszeitung vom 30./31. August oder dem Anhang.
Quelle: Katholische SontagsZeitung Nr. 35
Dokumente: 2008_08_30_Zeitungsartikel_Kath__Sonntags_Zeitung____Katalysator_Sozialarbeiter.pdf