Computerspielsucht einordnen und verhindern

Kreativ, isoliert, modern, weltfremd, Experte, fanatisch – Computerspielerinnen und Computerspieler, zumal solche, die ihrem Hobby in einem Maße frönen, das für �nicht mehr normal’ erachtet wird, scheinen in der öffentlichen Diskussion eine interessante Rolle zu spielen: Meinungen, Vorurteile und Ansichten gibt es viele, Wissen eher wenig, plakative Stellungnahmen und Äußerungen, seien diese positiv oder negativ, dafür in rauen Mengen.

Keine Frage: exzessiv computerspielende Jugendliche bewegen die Gemüter. Warum tun sie, was sie tun? Welche Auswirkungen hat ihr Computerspiel-Verhalten kurz- und langfristig? Wie kann man sie davor schützen, in veritable Süchte abzugleiten? Welche Ansätze erreichen sie, welche nicht – und warum?

Diese Fragen bewegen Pädagoginnen und Pädagogen nicht nur in Deutschland, sondern im ganzen europäischen Raum. Um ihnen zu begegnen, darüber zu diskutieren, sich auszutauschen und praktikable, sinnvolle Projekte auf breiter Basis zu schaffen, startet das JFF – Institut für Medienpädagogik in Forschung und Praxis nun das Projekt Gamepaddle – ein vierteiliges, europaweites Programm zu Computerspielsucht und dem pädagogischen Umgang damit.

Gamepaddle – Was ist das?

Eine Gamepaddle ist ein Steuerknüppel, ein Joystick, den man benutzt, um am PC oder an der Konsole zu spielen. Ohne Gamepaddle kein Spiel. Doch nicht nur die Hardware ist entscheidend, um �erfolgreich’ Spiele zu nutzen – auch der kompetente Umgang ist eine wesentliche Voraussetzung – und da setzt Gamepaddle in seiner zweiten Bedeutung, nämlich das Projekt des JFF an. Computerspielverhalten, gerade in seinen exzessiven Formen, gerade in sozial- und bildungsbenachteiligten Milieus steht hier im Mittelpunkt. Seine Formen und Ausprägungen werden beleuchtet, vorhandene Erkenntnisse dazu werden gesammelt und vor allem: pädagogisch sinnvolle, nachhaltige Projekte werden entwickelt, die Jugendlichen helfen, Computerspiele kompetent, zielführend und mit Freude zu nutzen, statt in Abhängigkeiten und Folgen wie den �digital divide’ (immer größere Benachteiligung und soziale Schere) zu geraten.

Gamepaddle ist ein europaweites Projekt. In einem Weblog unter www.jff.de/gamepaddle werden alle Entwicklungen vorgestellt und veröffentlicht, so dass Pädagoginnen und Pädagogen überall in Europa gemeinsam an diesem spannenden Thema arbeiten können. “

Quelle: JFF – Institut für Medienpädagogik

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