Bericht zur Fachtagung des Europabüros in Brüssel am 26. und 27. März 2012
„Mobilität ist nicht alles“, betonte die Aachener Europaabgeordnete Sabine Verheyen und kritisierte damit die Konzeption der neuen Generation der EU-Bildungsprogramme, die ab dem Jahr 2014 in Kraft treten soll. In einem Gespräch in Brüssel mit rund 20 Expertinnen und Experten der katholischen Jugendarbeit und Erwachsenenbildung stellte sie sich Fragen rund um die EU-Bildungspolitik.
Unter dem Titel „Europa der Generationen“ informierten sich alle Tagungsteilnehmer(innen) aus erster Hand bei EU-Kommission, EU-Parlament und Lobbyvertretungen über den Stand der Beratungen für die Programme JUGEND, Leonardo, Grundtvig und Erasmus. Dazu führten sie Gespräche mit der Aachener Europaabgeordneten Sabine Verheyen und besuchten den Parlamentsausschuss für Kultur (CULT).
Was die Bildungsprogramme betreffe, hielten die Abgeordneten nichts von der Zusammenlegung der Programme Leonardo, JUGEND,… unter dem Titel „Erasmus für alle“ und wollten die positiven Programmkonzepte mit bewährten Titeln erhalten wissen. Verheyen wolle sich der Konzentration des Programms auf Vereinfachung und Effizienzsteigerung nicht verschließen und plädierte für eine ehrliche Evaluation der Projekte. Die im vergangenen Jahr von der Kommission vorgelegten Berichte über die Effekte seien aber durchwegs positiv gewesen. Eine Änderung sei also nicht angebracht. Über die zu erwartenden Verluste könne auch nicht die angekündigte erhebliche Steigerung der Finanzmittel hinwegtrösten, die ja auch noch keineswegs gesichert sei.
Die Generalsekretärin der Europäischen Vereinigung für Erwachsenbildung (EAEA), Gina Ebner, gab einen Einblick in die Lobbyarbeit für Erwachsenenbildung und machte deutlich, dass nicht nur die Jugendvertretungen grundlegende Änderungen des EU-Programmentwurfs forderten, sondern auch die Erwachsenenbildung eine deutlich andere Schwerpunktsetzung in der Programmstruktur erwarteten. Die Tagung wurde ausgerichtet vom „Europabüro für Katholische Jugendarbeit und Erwachsenenbildung“, das kürzlich in Räume der Kommission der Bischofskonferenzen der Europäischen Union (COMECE) umgezogen ist. Träger des Büros sind die Arbeitsgemeinschaft katholisch-sozialer Bildungswerke in der Bundesrepublik Deutschland (AKSB), die Arbeitsstelle für Jugendseelsorge der Deutschen Bischofskonferenz (afj), der Bund der Deutschen Katholischen Jugend (BDKJ), das Jugendhaus Düsseldorf e.V und die Katholische Bundesarbeitsgemeinschaft Katholischer Erwachsenenbildung (KBE). “
Quelle: AKSB