Tag: 2. April 2012

Inklusiven Unterricht gibt es nicht umsonst

Bertelsmann Stiftung legt Studie zu zusätzlichen Kosten für ein inklusives Schulsystem vor: Die Studie macht der Öffentlichkeit sowie den Verantwortlichen deutlich, dass Inklusion wichtig und gut ist, aber auf keinen Fall ein Sparmodell. Soll inklusive Bildung zu einem Gewinn für Kinder mit und ohne Behinderung werden, muss in zusätzliche Lehrkräfte investiert werden. Bundesweit müssten mehr als 9.300 Lehrer und Lehrerinnen eingestellt werden, um die Inklusionspläne in den nächsten 10 Jahren umzusetzen. 660 Millionen Euro soll das inklusive Schulsystem pro Jahr zusätzlich kosten. Das errechnete der Bildungsökonom Klaus Klemm für die Bertelsmann Stiftung. Der Verband Bildung und Erziehung e.V. bemängelte, diese Kosten lägen zu hoch, seien eher noch viel zu niedrig gegriffen.

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Was kommt vom Bildungs- und Teilhabepaket an?

Der DGB Bundesvorstand nimmt in seiner aktuellen Publikation „arbeitsmarkt“ die Umsetzung des Bildungs- und Teilhabepakets unter die Lupe: zentrale Erkenntnis dabei: Viel Verpackung, wenig Inhalt. Die Bundesregierung preist das Bildungs- und Teilhabepaket als wegweisenden Teil der Regelsatzreform aus 2011 an. Vor allem entstand ein hoher Verwaltungsaufwand. Da die Leistungen nicht pauschal für die Institutionen wie Kitas und Schulen, sondern als individuell zu beantragende Leistung erbracht werden, ergeben sich neben dem Antragsverfahren Prüf- und Dokumentationspflichten. Leistungsberechtigt sind rund 2,5 Millionen Kinder und Jugendliche. Für ungefähr 45% wurden Anträge gestellt. Der DGB attestiert dem „Bildungspaket“ in seiner jetzigen Form ein schlechtes Kosten-Nutzenverhältnis. Der Nettoeffekt sei aufgrund der Verwaltungsaufwendigen Struktur gering.

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Wie ticken Jugendliche? – die „U18“ Sinus-Jugendstudie

BDKJ, Bundeszentrale für politische Bildung, Misereor und weitere haben die neue Sinus-Jugendstudie herausgegeben: Die qualitative Studie identifiziert sieben Lebenswelten von 14 – 17 Jährigen in Deutschland. Die Lebenswelten (Konservativ-Bürgerliche, Adaptiv-pragmatische, Sozialökologische, Experimentalistische Hedonisten, Materialistische Hedonisten, Expeditive und Prekäre) unterscheiden sich zum Teil eklatant. Trotz unsicherer Zukunftsperspektiven ist der Bewältigungsoptimismus unter den meistens Jugendlichen groß. Eine Ausnahme bilden jedoch die Jugendlichen aus prekären Lebensverhältnissen, die sagen: „Wir haben keine Chance auf eine Berufsausbildung und ein Arbeitsverhältnis“. Die prekären Lebenswelten machen den Autoren der Studie Sorgen. Sie berichten von 14- und 15-jährigen sozial benachteiligten Jugendlichen, die ihre Zukunftschancen bei Null sehen und sich damit abgefunden haben, nach der Schule keine Lehrstelle zu finden und letztendlich in Hartz IV zu landen. In der Vorgängerstudie ist diese Gruppe nicht so stark in Erscheinung getreten. Offensichtlich hat es eine erschreckende Entwicklung gegeben. Gerade deshalb hält BDKJ-Bundesvorsitzender Dirk Tänzler die Studie für wichtig: “ „Weil Jugendliche besser verstanden werden müssen, ist die Studie für unsere Gesellschaft von unschätzbarem Wert. Viele Jugendliche sehen sich unter einem enormen Druck, ihr Leben immer früher planen zu müssen. Jugendliche sollen sich ausprobieren, Fehler machen dürfen. Sie sollen nicht nur effizient und nützlich sein. Diese Studie ist ein Plädoyer dafür, Jugend, einfach jung sein zu lassen.“

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