Jugendwohnen ist ein Angebot, das sich an Jugendliche im Alter von 14 bis 27 Jahren richtet. Einrichtungen des Jugendwohnens bieten Unterkunft, Verpflegung und sozialpädagogische Begleitung aus einer Hand. Insbesondere Jugendliche aus ärmeren Familien greifen auf die Angebote des Jugendwohnens zurück und sind vielfach auf sie angewiesen. Die Angebote werden jedes Jahr von mehr als 200.000 jungen Menschen genutzt. Zielgruppe sind junge Menschen, die aufgrund ihrer Ausbildung, wegen der Teilnahme an schulischen oder beruflichen Bildungs- und Eingliederungsmaßnahmen sowie aus sonstigen sozialen Gründen ihr Elternhaus verlassen und an einem anderen Ort auf sich alleine gestellt sind. Die Anforderungen an Einrichtungen des Jugendwohnens sind groß und vielfältig.
Ihre Bedeutung wird parallel zu den steigenden Mobilitätsanforderungen an junge Menschen in Ausbildung weiter zunehmen. Eine neue Entwicklung stellt hierbei die europaweite Mobilität dar. In den Jugendwohnheimen, die der Kinder- und Jugendhilfe zuzuordnen sind, werden junge Frauen und Männer zudem pädagogisch betreut. Sie profitieren in ihrer persönlichen Entwicklung von Unterstützungs-, Informations- und Beratungsangeboten, die sie in ihren Unterkünften vorfinden.
Im Gegensatz zu dieser Bedeutung und des Erfolges dieser Einrichtungen sowie des prognostizierten wachsenden Bedarfes von Einrichtungen des Jugendwohnens und deren Kapazitäten wirft die tatsächliche Situation, in der sich die Angebote des Jugendwohnens vor Ort befinden, viele Fragen auf. Über die Hälfte der Einrichtungen befindet sich in lediglich vier Bundesländern. Dadurch entstehen ungleiche Zugangsmöglichkeiten für junge Menschen zu diesem Angebot, die sich, wenn die Entwicklung anhält, noch weiter verschärfen werden.
Angesichts der wachsenden Bedeutung des Jugendwohnens streben die Linken die Bestandsaufnahme an und wollen von der Bundesregierung über Perspektiven dieses Hilfeangebots informiert weren. In einer Kleinen Anfrage will die Fraktion DIE LINKE unter anderem wissen, wie sich der Zahl der Jugendwohnen-Einrichtungen seit dem Jahr 2000 entwickelt hat, wie viele Plätze in diesen Einrichtungen angeboten werden und wie viele Jugendliche diese Einrichtungen nutzen. Zudem will sie erfahren, ob diese Einrichtungen flächendeckend behindertengerecht sind und ob es Einrichtungen gibt, die ausschließlich einem Geschlecht zur Verfügung stehen.
Außerdem stellt sich für die Linken die Frage, ob neben einem zentralen Informationsangebot, wie der Internetplattform Auswärts-Zuhause, eine bundesweit tätige Koordinierungsstelle erforderlich ist, deren Aufgaben unter anderen eine Erarbeitung einer Bedarfs- und Angebotsstruktur zum Entwickeln einer bedarfsgerechten Angebotsgestaltung sowie Entwicklung und Implementierung von Qualitätsstandards umfassen. „
Die Kleine Anfrage in vollem Textumfang entnehmen Sie bitte dem Anhang.
Quelle: Pressedienst des Deutschen Bundestages