Unterstützen – befähigen – beteiligen – begleiten: so gelingen Übergänge

Die Empfehlungen richten sich an Bund, Länder, Kommunen, Agenturen für Arbeit, Jobcenter, Schule, Ausbildungsträger, Arbeitgeberinnen und Arbeitgeber, Jugendhilfe (Jugendarbeit, Jugendsozialarbeit/Jugendberufshilfe), Tarifparteien.

Auszüge aus den Empfehlungen der Expertinnen und Experten des Zentrums Eigenständige Jugendpolitik zum Anwendungsfeld „Übergangsgestaltung von der Schule in die Arbeitswelt“:

Soziale Dienste am Übergang in die Arbeitswelt ## die Einrichtung eines eigenen Rechtskreises für junge Erwachsene unter 25 Jahren, in dem eine Gesamtzuständigkeit in der Übergangsbegleitung und -unterstützung sowie die Zusammenarbeit mit den Bildungseinrichtungen aus einer jugendpolitischen Perspektive geregelt wird
## eine verpflichtende, planmäßige und strukturierte Zusammenarbeit in der Übergangsbegleitung, gekoppelt an eine verbindliche Kooperation mit der Institution Schule, ausgerichtet an bundeseinheitlichen Mindeststandards
## die inklusive Gestaltung der Infrastrukturen im Übergang zwischen Schule und Arbeitswelt, die Fragen sozialer Benachteiligung und Teilhabe im Jugend- und frühen Erwachsenenalter sowie das Verhältnis von
Bildung, Arbeit und jugendlichen Bewältigungs- sowie Befähigungsmöglichkeiten beachten
## die Stärkung der kommunalen Verantwortung bei der Koordination und konkreten Umsetzung einer lokalen Strategie Übergang mit dem Ziel einer Kultur der rechtskreisübergreifenden Zusammenarbeit
Berufs- und Lebensweltorientierung ## …
## die Möglichkeit des Ausprobierens verschiedener beruflicher Optionen, wobei für eine effektive Zusammenarbeit zwischen verschiedenen Akteuren Sorge zu tragen ist – vor allem der Schule, der Jugendhilfe
sowie der Wirtschaft und VerwaltungListenelement
## …
## die Ermöglichung von Orientierungsprozessen außerhalb der Schule mit Zeiten und Räumen für eine aktive Freizeitgestaltung, den Austausch mit Peers sowie für freiwilliges Engagement
## die verstärkte Nutzung neuer Medien für Orientierungsprozesse und Übergangsgestaltung unter Vermeidung eines „digital divide“
Kompetenzerwerb und non-formale Bildung ## die Stärkung der non-formalen Bildung im Bildungs- und Übergangssystem, u. a. durch frei gestaltbare zeitliche Räume an Schulen und Hochschulen und den weiteren Ausbau der Jugendarbeit
## die Anerkennung non-formal und informell erworbener Kompetenzen, u. a. durch die Information von Jugendlichen über Nachweissysteme und die Bekanntmachung aller geeigneten nationalen und internationalen Nachweissysteme bei Arbeitgeberinnen und Arbeitgebern
## einen Blick der Wirtschaft auf non-formale Bildung aus der Perspektive der Corporate Social Responsibility
## die Förderung und Erleichterung der Feststellung und Dokumentation erzielter Lernergebnisse durch Arbeitgeberinnen und Arbeitgeber, Jugendorganisationen und Organisationen der Zivilgesellschaft
## …
## die Darstellung der non-formal erworbenen Kompetenzen und Fähigkeiten durch Zertifikate
## eine Berufs- und Karriereberatung für Jugendliche
Begleitung sozial benachteiligter Jugendlicher bei Umwegen und Brüchen ## die Bereitstellung passgenauer Maßnahmen, die auf einer rechtskreisübergreifenden Zusammenarbeit der jeweils aufnehmenden und abgebenden Systeme fußen
## die Einführung einer integrierten Planung, die die Daten und Informationen unterschiedlicher Systeme (Schul-, Jugendhilfe-, Förderplanung) regional zusammenführt und die empirische Grundlage der Bedarfsplanung bildet
## die Schaffung kooperativer, systemübergreifender Finanzierungsinstrumente und -wege, vor allem im Zusammenspiel von Jugendämtern und
Jobcentern bzw. Arbeitsagenturen
## die Einhaltung fachlicher Standards und Prämissen der Betreuungskontinuität bei der Unterstützung benachteiligter Jugendlicher – dazu
bedarf es eines Überdenkens der Ausschreibungspraxis im Feld der Jugendberufshilfe
## die Unterstützung von Ansätzen, die Beratungsleistungen unter einem Dach und deren bessere Verzahnung ermöglichen („One Stop Government“)
Mobilität am Übergang ## …
## die gezielte Ansprache und Motivation v. a. von benachteiligten jungen Menschen
## …
## die Ausweitung und Verbesserung des Angebotes an Mobilitätsprogrammen für junge Menschen im Übergang sowie die stärkere Förderung von Mobilitätsprojekten in Zusammenarbeit von außerschulischen
Trägern und Schulen
## die Schaffung von Anreizen und Rahmenbedingungen für die Teilnahme benachteiligter Jugendlicher an Mobilitätsprogrammen, z. B . Stipendien
## die Verbesserung der Kompatibilität von Förderinstrumenten und Programmen …
Prävention prekärer Lebens- und Arbeitsbedingungen ## sozialversicherungspflichtige Vollzeitarbeitsplätze nicht zugunsten von atypischen Verhältnissen abzubauen
## eine Regulierung der Leiharbeit unter dem Grundsatz „Gleicher Lohn für gleiche Arbeit“
## eine Begrenzung von Befristungsmöglichkeiten
## …
## die unbefristete Übernahme von Auszubildenden durch Unternehmen und Verwaltungen in Bund und Ländern
## die Einführung von gesetzlichen Mindestlöhnen
Fachkräftebedarf, Mobilität und regionale Disparitäten ## …
## die Schaffung einer Ausbildungsgarantie
## den Ausbau betrieblicher Einstiegsangebote mit sozialpädagogischer Begleitung und Betreuung für Jugendliche mit Förderbedarf
## …
## die Etablierung einer zweiten Chance auf einen qualifizierten Berufsabschluss für Ausbildungslose
## …
## der Ausbau der Weiterbildungsberatung für Klein- und Mittelbetriebe sowie der Qualifizierungsberatung für Arbeitslose und Beschäftigte
## den Ausbau des Jugendwohnens, die Sanierung von bestehenden Jugendwohnheimen und Schaffung neuer Wohnheimplätze in Ballungsräumen
## die Bündelung und den Ausbau vorhandener Fördermöglichkeiten zur Mobilität von Jugendlichen … „
Die Handlungsempfehlungen in vollem Textumfang entnehmen Sie bitte dem Anhang.

Quelle: Zentrum Eigenständige Jugendpolitik

Dokumente: Uebergaenge_Empfehlungen_EiJP1.pdf

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