Die FamilienForschung Baden‑Württemberg im Statistischen Landesamt hat im Auftrag des Ministeriums für Soziales und Integration einen Report zur Armutsgefährdung junger Erwachsener in Baden‑Württemberg erstellt.
Die Forscher zeigen auf, dass die relative Einkommensarmut junger Erwachsener vielschichtig und multikausal ist. Sie betrifft so unterschiedliche Gruppen wie junge Menschen mit fehlenden Schul- und Berufsabschlüssen, solche, die atypisch beschäftigt sind und gering entlohnt werden, junge Eltern sowie Auszubildende und Studierende mit im Durchschnitt positiveren Einkommensperspektiven.
Junge Erwachsene im Alter von 18 bis unter 25 Jahren waren in Baden‑Württemberg 2013 im Altersgruppenvergleich nach dem Landesmedian mit 23,7 Prozent am häufigsten armutsgefährdet (Gesamtbevölkerung: 14,8 Prozent). Der Anstieg ihrer Armutsgefährdungsquote im Zeitraum 2005 bis 2013 fiel mit 3,9 Prozentpunkten am deutlichsten aus (Gesamtbevölkerung: + 1 Prozentpunkt). Bei den 18- bis unter 25-Jährigen im Land war 2013 zudem eine überdurchschnittlich hohe Armutsintensität zu beobachten (27,7 Prozent versus rund 20,6 Prozent bei der Gesamtbevölkerung). Armutsgefährdete junge Erwachsene mussten 2013 mit einem monatlichen mittleren Einkommen von rund 707 Euro zurechtkommen.
Der aktuelle Report »Relative Einkommensarmut von jungen Erwachsenen« erscheint in der Reihe »Sozioökonomische Lebenslagen«. Die Veröffentlichungsreihe ist ein Baustein der Armuts- und Reichtumsberichterstattung der Landesregierung und soll zentrale Fragestellungen schlaglichtartig beleuchten. Er stellt aktuelle Daten und themenbezogene wissenschaftliche Analysen in kompakter Form zur Verfügung und ergänzt so den ersten umfassenden Armuts- und Reichtumsbericht, der im November 2015 erschienen ist.“
Quelle: Stuttgarter Journal