Im Jahr 2015 wiesen etwa 21 % der deutschen Gesamtbevölkerung einen Migrationshintergrund auf. Hinter diesem Anteilswert stehen etwa 17 Mio. Menschen. Ein Drittel (33,1 %) aller Menschen mit Migrationshintergrund ist in Deutschland geboren, mehr als die Hälfte der Personen mit Migrationshintergrund hat einen deutschen Pass (54,6 %). Im Jahr 2015 wiesen über 1,2 Mio. Kinder im Alter von 0 – 5 Jahren (insgesamt: etwa 3,5 Mio.) einen Migrationshintergrund auf. Das entspricht einem Anteil von 35,9 % in dieser Altersgruppe. Auch bei den Kindern von 5 – 10 Jahren (35,6 %) bzw. 10 – 15 Jahren (32,1 %) liegt der Anteil der Menschen mit Migrationshintergrund auf einem ähnlichen Niveau.
Diese Zahlen hat das Institut Arbeit und Qualifikation der Universität Duisburg-Essen veröffentlicht. Die Forscher stellen hinsichtlich der Anzahl sowie dem Anteil der Bevölkerung mit Migrationshintergrund einen Zuwachs in der letzten Dekade fest.
Aufteilung nach Bundesländern
Es gibt erhebliche Unterschiede in der regionalen Verteilung der Bevölkerung mit Migrationshintergrund. Es gibt Bundesländer, in denen der Anteil der Bevölkerung mit Migrationshintergrund höher, aber auch deutlich niedriger ausfällt. Insgesamt leben im Jahr 2015 etwa 96,1 % aller Personen mit Migrationshintergrund in den alten Bundesländern (inklusive Berlin). In den neuen Bundesländern sind im gleichen Jahr hingegen nur 3,9 % der Menschen mit Migrationshintergrund (etwa 662 Tsd. Personen) beheimatet.
In den Flächenländern im Süden, Südwesten und Westen liegen die Werte zwischen 28,4 % (Hessen) und 21,3 % (Bayern). Besonders ausgeprägt ist der Migrationsstatus der Bevölkerung in den Stadtstaaten Bremen (29,4 %), Hamburg (28,8 %) und auch Berlin (27,7 %). Bei mehr als einem Viertel der Bevölkerung trifft hier zu, dass die Personen selbst oder mindestens ein Elternteil nicht mit deutscher Staatsangehörigkeit geboren wurden. Absolut gesehen leben die meisten Menschen mit Migrationshintergrund in Nordrhein-Westfalen (4,5 Mio.), Baden-Württemberg (3 Mio.) und Bayern (2,7 Mio.).
Erstaunlich ist, dass in den Bundesländern mit besonders niedrigen Migrationsanteilen die Ablehnung gegenüber zuwanderten Menschen am größten ist. In Sachsen z.B. mit einem Migrationsanteil von nur 5,5 % der Bevölkerung ist die Xenophobie besonders ausgeprägt, was in den Wahlergebnissen, in politischen Protestbewegungen (Pegida) und nicht zuletzt in der Häufung fremdenfeindlicher Straftaten und Übergriffe auf Flüchtlinge zum Ausdruck kommt.“
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Quelle: Institut Arbeit und Qualifikation der Universität Duisburg-Essen