Kinder- und Jugendarmut zum Thema machen – Politik muss rasch und wirksam Handeln

KEIN KIND DARF ARM SEIN “ Trotz politischer Absichtserklärungen und vielfältiger Maßnahmen konnte die Kinderarmut in Deutschland bislang nicht nachhaltig reduziert werden. Die Armutsbetroffenheit von Kindern ist nach wie vor hoch und im letzten Jahrzehnt sogar leicht angestiegen. Zu diesem Ergebnis kommt eine aktuelle Analyse des Bundesjugendkuratoriums (BJK), die zugleich unter anderem steuer- und arbeitsmarktpolitische Maßnahmen empfiehlt, um Kinderarmut zu verringern. „Armut in einem reichen Land wie der Bundesrepublik Deutschland verletzt nicht nur die Rechte der betroffenen Kinder auf einen ihrer Entwicklung angemessenen Lebensstandard. Auch ihre Chancen, am gesellschaftlichen Leben teilzunehmen und ihre Möglichkeiten sich zu entfalten, sind nachhaltig eingeschränkt. Daher muss die Armutsbekämpfung oberste politische Priorität erhalten“, erklärte die BJK-Vorsitzende Dr. Claudia Lücking-Michel. Die bisherigen Maßnahmen zur Armutsbekämpfung, so Frau Lücking-Michel weiter, sind noch nicht weitgreifend genug. Das Bundesjugendkuratorium wird in dieser Position unterstützt vom Bund der Deutschen Katholischen Jugend (BDKJ). „Der Zustand in Deutschlan ist nach wie vor skandalös“, so BDKJ-Bundesvorsitzende Ursula Fehling. Bereits der letzte Armutsbericht der Bundesregierung spricht von 1,9 Millionen Kindern und Jugendlichen, die auf staatliche finanzielle Unterstützung angewiesen sind. Und das, obwohl die Bundesrepublik insgesamt mehr Geld für Kinder ausgibt, als Vergleichsstaaten. Neben einer angemessenen finanziellen Ausstattung fordern die katholischen Jugendverbände sowohl beitragsfreie Kindergartenplätze sowie eine kostenfreie Erstausbildung. Die katholischen Jugendverbände fordern darüber hinaus  die Einführung eines Grundeinkommens für alle Bürgerinnen und Bürger von Geburt an. „Damit wären Kinder und Jugendliche unabhängiger vom sozialen Status ihrer Eltern“, so Fehling. „Nur mit konsequenten und weitreichenden Veränderungen ist Armut von Kindern und Jugendlichen zu bekämpfen.“ Der Dritte Armuts- und Reichtumsbericht der Bunderegierung offenbart, – je nach Datenbaisis – jedes zehnte bzw. jedes fünfte Kind ist von Armut bedroht und muss mit weniger als 60% des durchschnittlichen Pro-Kopf-Einkommens auskommen. Eine Weiterentwicklung des Systems des materiellen Transfer empfiehlt auch das Bundesjugendkuratorium in seiner aktuellen Stellungnahme. Gefordert wird eine eigenständige am Bedarf orientierte Kindergrundsicherung anstelle des bisherigen Kinderzuschlags. Daneben, so die Forderung des Kuratoriums, müssen die Infrastruktur- und Bildungsangebote zur Förderung benachteiligter Kinder und Familien besser koordiniert und flächendeckend ausgebaut werden. “ Die Stellungnahme des Bundesjugendkuratoriums im Volltext entnehmen Sie bitte auf aufgeführtem Link oder dem Anhang.

http://www.bundesjugendkuratorium.de
http://www.bundesjugendkuratorium.de/positionen.html
http://www.bdkj.de

Quelle: Bund der Deutschen Katholischen Jugend Bundesjugendkuratorium

Dokumente: bjk_2009_3_stellungnahme_kinderarmut.pdf

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