Die Aleviten wollen ihren schulischen Religionsunterricht in mehreren Bundesländern künftig auch in der Sekundarstufe eins anbieten. Das kündigte der Bildungsbeauftragte der Alevitischen Gemeinde Deutschlands, Ismail Kaplan, an.
Bei einer Podiumsdiskussion der Evangelischen Akademie und der Evangelischen Zentralstelle für Weltanschauungsfragen erklärte Kaplan, die islamische Konfession arbeite an Lehrplänen für die Oberschulen. Alevitischer Religionsunterricht findet zur Zeit in Berlin, Baden-Württemberg, Nordrhein-Westfalen, Niedersachsen, Bayern, Hessen und dem Saarland statt. Bundesweit wird er derzeit nach Angaben Kaplans von 850 Schülern in 60 Lerngruppen besucht. Der Generalsekretär der Alevitischen Union in Europa, Ali Toprak, bezeichnete die staatliche Anerkennung der Aleviten als Religionsgemeinschaft nach Artikel 7.3 des Grundgesetzes als ihren «größten Erfolg» in Deutschland.
Berlins Innensenator Ehrhart Körting (SPD) gab an, fast jeder vierte alevitische Schüler in der Hauptstadt erreiche keinen Schulabschluss. Er forderte auch diese Religionsgemeinschaft auf, bei der Integration «noch etwas zu tun».
Quelle: Katholische Nachrichtenagentur Newsletter Nord/Ost