Mehr Schutz für Auszubildende gefordert – Der DGB Ausbildungsreport

Der DGB-Ausbildungsreport 2010 offenbart: Harte Arbeit, permanent Überstunden und oftmals ein rauer Umgangston belasten Azubis und vermitteln ihnen den Eindruck, als billige Arbeitskraft ausgenutzt zu werden. Lehrling Arno hat 150 Überstunden angesammelt, Azubi Robert bekommt mittlerweile seit 3 Monaten kein Gehalt mehr, und die angehende Tierarzthelferin Sabine muss während ihrer Arbeitszeit den Hof fegen. Mehr als 1.200 solcher Fälle wurden in diesem Jahr bereits beim DGB bearbeitet. Für die Studie wurden mehr als 7.000 Jugendliche zu ihren Ausbildungserfahrungen befragt.

Über 40 Prozent der Azubis müssen Überstunden leisten

DGB-Bundesjugendsekretär, René Rudolf, führte bei der Veröffentlichung des Ausbildungsreports in Berlin aus: „Viel zu häufig werden Auszubildende als billige Arbeitskräfte gesehen.“ Besonders betroffen sind Lehrlinge im Hotel- und Gaststättengewerbe. Im Gesamtranking der 25 meist gewählten Ausbildungsberufe belegen die Lehren zum/zur Hotelfachmann/-frau und zum/zur Restaurantfachmann/-frau die letzten beiden Plätze. Auf Platz eins liegt die Ausbildung zum/zur Industriemechaniker/-in. Ausbildungsübergreifend liegt der Anteil der Lehrlinge, die Überstunden leisten (müssen), mit 40,2 Prozent leicht unter dem Wert des Vorjahres (42 Prozent). 13,1 Prozent der Jugendlichen bemängeln die Qualität des Berufsschulunterrichts. Ausbildungsfremde Tätigkeiten müssen 30 Prozent der Azubis erledigen. Zur Verbesserung der Ausbildungssituation fordert Ingrid Sehrbrock, stellvertretende DGB-Vorsitzende, unangemeldete Betriebsbesuche bzw. Qualitätsprüfungen. Dabei sieht sie die Kammern in der Verpflichtung.

Der jährliche Gradmesser für Qualität in der Ausbildung bietet jungen Menschen Orientierung und zeigt Missstände auf. Die Ergebnisse der repräsentativen Befragung von 7.317 Auszubildenden zeigen, in welchen Branchen Ausbildung gut läuft und welche Branchen Nachholbedarf haben.

Auszüge aus dem Ausbildungsreport 2010, der in Zusammenarbeit mit dem Institut für Sozialpädagogische Forschung Mainz (ism) entstanden ist:

Viel hängt an der Branche…

„Der Ausbildungsreport 2010 bestätigt erneut das zentrale Ergebnis der vorangegangenen Befragungen. Die individuelle Situation im Betrieb und die Zugehörigkeit zur Berufsgruppe bzw. zur jeweiligen Branche sind die entscheidenden Einflussfaktoren hinsichtlich der Qualität der Ausbildung.

Die Spitzenreiter des vorletzten Jahres, die Auszubildenden in Industriemechanik, belegen in diesem Jahr wieder den ersten Platz. Sie festigen damit ihren Ruf, die modernen Industrieberufe der Metall- und Elektrobranche zu repräsentieren. Dieser Beruf erhält mit Ausnahme eines dritten Rangs bei der Ausbildungsvergütung die besten Bewertungen in allen anderen Vergleichen zu Ausbildungszeiten, fachlicher Anleitung, Ausbildungsinhalten und persönlicher Beurteilung. Im Vorjahr bereits auf dem zweiten Rang, belegen die angehenden Bankkaufleute diesen Platz im diesjährigen Ranking erneut. Die positive Bewertung dieser Ausbildung ist vor allem auf sehr gute Beurteilungen bezüglich der Fachlichkeit der Ausbildungsinhalte, der regelmäßig und pünktlich gezahlten Ausbildungsvergütung sowie der persönlichen Beurteilung der Ausbildung zurückzuführen. Den dritten Rang nehmen die zukünftigen Industriekaufleute ein, die im letztjährigen Vergleich noch den vierten Rang belegten. Mit Ausnahme eines 14. Rangs bei der fachlichen Anleitung wurden für diese Berufsgruppe bei allen anderen Bereichen durchgehend sehr gute Bewertungen abgegeben.

Die größten Veränderungen innerhalb des Rankings sind für AnlagenmechanikerInnen sowie MalerInnen und LackiererInnen festzustellen. Bessere Bewertungen in allen für das Gesamtranking relevanten Feldern haben zu einem Anstieg des Ausbildungsberufs Anlagenmechanik vom 22. auf den 12. Rang geführt. Umgekehrt haben durchgängig schlechtere Bewertungen durch die Auszubildenden im Maler- und Lackiererhandwerk zu einem Abstieg vom 13. auf den 22. Rang geführt.

Unverändert mit großen Problemen sehen sich viele Auszubildende im Hotel- und Gaststättenbereich konfrontiert. Angehende Köchinnen und Köche haben sich zwar um zwei Plätze auf den 14. Rang verbessert, Hotel- und Restaurantfachleute jedoch finden sich wie bereits im vergangenen Jahr auf den Plätzen 24 und 25 wieder. Das spiegelt sich auch in den einzelnen Bewertungen im Ausbildungsreport wider. (…)

Die Firmengröße spielt bei der Bewertung der Ausbildungsqualität erneut eine wichtige Rolle. Nach wie vor sind es die Großbetriebe, die sich in punkto Ausbildungsqualität deutlich abheben. Dank ihrer materiellen und personellen Ressourcen kann dort in aller Regel eine strukturierte Ausbildung im vollen Umfang gewährleisten werden. Klein- und Kleinstbetriebe hingegen müssen mit wenig Personal flexibel auf Angebot und Nachfrage reagieren und binden ihre Auszubildenden überdurchschnittlich stark nach Auftragslage und weniger nach betrieblichem Ausbildungsplan in die Arbeit mit ein.

Bei der Beurteilung der fachlichen Anleitung allerdings gibt es in den Aussagen der Auszubildenden so gut wie keine Unterschiede zwischen unterschiedlichen Betriebsgrößen. Gleichwohl bleibt festzuhalten, dass mit zunehmender Betriebsgröße weniger ausbildungsfremde Tätigkeiten zu verrichten sind. Auch beurteilen die Auszubildenden aus Großbetrieben ihre Ausbildung in der Summe besser als die in kleinen und mittleren
Unternehmen. Denn außerhalb von Großbetrieben werden die Auszubildenden oftmals eben direkt in die Arbeitsabläufe mit eingebunden und arbeiten früher eigenverantwortlich. Dies kann zu erhöhtem Druck seitens der Vorgesetzten und zu einer höheren Zahl an Überstunden führen. In Großbetrieben hingegen haben die Auszubildenden häufiger die Möglichkeit, viele Dinge auszuprobieren und sich so kontinuierlich zu entwickeln. (…)

Ausbildungsfremde Tätigkeiten

Grundsätzlich positiv kann festgestellt werden, dass im Vergleich zum Vorjahr etwas weniger Auszubildende angeben, dass sie im Betrieb »immer« oder »häufig« ausbildungsfremde Tätigkeiten ableisten müssen. Das Verständnis dafür, dass nur ein gut ausgebildeter Nachwuchs das wahre Kapital und damit die Zukunft der Betriebe ist, hat sich allerdings noch immer nicht überall durchgesetzt. Erneut sind es in erster Linie die Kleinst- und Kleinbetriebe mit ihren geringen finanziellen und personellen Ressourcen, in denen Auszubildende oftmals für Erledigungen herhalten müssen, die nichts mit ihrer fachlichen Qualifizierung zu tun haben. Betriebliche Ausbildungspläne treten dabei in den Hintergrund. (…)

Ausbildungsabbrüche

Das seit längerer Zeit auftretende Phänomen häufiger Ausbildungsabbrüche bleibt auch im Jahr 2010 weiterhin bestehen – und das bei anhaltendem Mangel an Ausbildungsplätzen. Unter den Befragten zum aktuellen Ausbildungsreport gab mehr als jede/r Zehnte an, schon einmal eine Ausbildung abgebrochen zu haben. Dabei ist zu berücksichtigen, dass nur junge Menschen befragt wurden, die sich schon wieder in einer Ausbildung befanden. Als Grund für Ausbildungsabbrüche geben die Auszubildenden in der Befragung für den Ausbildungsreport ganz überwiegend Konflikte mit AusbilderInnen oder BetriebsinhaberInnen an.

Immer wieder müssen Jugendliche im Verlauf ihrer Ausbildung aber auch feststellen, dass der gewählte Beruf nicht zu ihnen passt. Hier ist zu vermuten, dass solche Abbrüche besser vermieden werden könnten, wenn ein tatsächlich auswahlfähiges Angebot an Ausbildungsplätzen bestehen würde. Im Berufsbildungsbericht 2010 der Bundesregierung jedoch zeigt die erweiterte Angebots-Nachfrage-Relation die tatsächliche Situation. Danach liegt das Verhältnis zwischen Ausbildungsplatzangebot und -nachfrage bei 89,9 Ausbildungsplätzen je 100 BewerberInnen. Diese Zahl belegt, dass wir in Deutschland unverändert eine Situation haben, in der ein betrieblicher Ausbildungsplatz hart erkämpft werden muss. Nur die wenigsten geben daher einfach so auf. In aller Regel wird zuvor das Gespräch mit dem Vorgesetzten gesucht, werden Betriebs- bzw. Personalräte oder Jugend- und Auszubildendenvertretungen um Unterstützung gebeten oder die Gewerkschaften wie auch die zuständigen Kammern als Mittler eingeschaltet. Ist ein Ausbildungsverhältnis aber erst einmal zerrüttet und die Jugendlichen sehen keinen anderen Ausweg mehr, hilft häufig nur noch eine vorzeitige Auflösung des Ausbildungsverhältnisses. (…)

Berufsschule

Abermals eine leichte Verschlechterung gegenüber dem Vorjahr gibt es bei der Bewertung der fachlichen Qualität des Berufsschulunterrichts durch die Auszubildenden. Häufig können die Berufsschulen in der technologischen Entwicklung mit vielen Betrieben nicht mehr mithalten. Dies gilt insbesondere für Ausbildungsberufe im industriellen Bereich. Hinzu kommt, dass durch die vollzeitschulischen Ausbildungsgänge und die Zunahme bei den Qualifikationsmaßnahmen im sogenannten Übergangssystem vielerorts nicht mehr genügend Lehrpersonal für die duale Ausbildung zur Verfügung steht. Unter den Unterrichtsausfällen
und ständig wechselnden Vertretungen leidet die theoretische Wissensvermittlung, die im Betrieb nicht kompensiert werden kann. Die Auszubildenden sprechen von einer schlechten Lernatmosphäre, bei vielen von ihnen nimmt die Prüfungsangst zu. Es ist zu vermuten, dass eine unzureichende materielle Ausstattung der Schulen (z. B. fehlende Computerräume) diejenigen benachteiligen, die keine Möglichkeit haben, etwa einen Computer bzw. einen (schnellen) Internetanschluss im Elternhaus zu nutzen.

Geschlechtsspezifische Unterschiede in der Bewertung der Ausbildung

Im Berufsbildungsbericht 2010 der Bundesregierung werden Unterschiede bei der durchschnittlichen Höhe der Vergütungen zwischen männlichen und weiblichen Auszubildenden aufgezeigt. Während männliche Auszubildende im Jahr 2009 in den alten Bundesländern im Durchschnitt 692 Euro brutto im Monat verdienten, erhielten weibliche Auszubildende  durchschnittlich nur 658 Euro. Ein ähnliches Bild zeigt sich auch in den neuen Ländern: Dort kamen männliche Auszubildende im Durchschnitt auf 610 Euro, während ihre Kolleginnen nur 569 Euro erhielten.

Diese voneinander abweichenden durchschnittlichen Vergütungen resultieren in erster Linie aus der unterschiedlichen Verteilung von männlichen und weiblichen Auszubildenden auf »typische« Männer- und Frauenberufe. Das bedeutet, dass junge Frauen häufiger in Berufen mit niedrigeren Ausbildungsvergütungen ausgebildet werden als junge Männer. Unter den von der DGB-Jugend befragten Auszubildenden ergab sich – etwas abgeschwächt – das gleiche Bild wie im Berufsbildungsbericht 2010. Die geschlechterspezifisch ungleiche Bezahlung durch die Ergreifung »typischer« Männer- oder Frauenberufe setzt sich damit weiter fort.

Bei der Bewertung der Qualität von Ausbildung stellt sich daher die Frage, inwieweit diese von männlichen und weiblichen Auszubildenden unterschiedlich eingeschätzt wird bzw. ob Hinweise auf eine spezifische geschlechterspezifische Benachteiligung in der Ausbildung gefunden werden können. Um diese Frage angemessen beantworten zu können, gilt es zunächst, das unterschiedliche Berufswahlverhalten von Jungen und Mädchen und den in dessen Folge deutlich segmentierten Ausbildungsmarkt in den Blick zu nehmen. (…)

Während in Berufen wie Anlagenmechanik, Fachinformatik, Elektronik, Kfz-Mechatronik, Mechatronik oder Metallbau durchgängig mehr als 95 Prozent der befragten Auszubildenden männlich sind, erweisen sich andere Bereiche wie beispielsweise die medizinischen und
zahnmedizinischen Fachausbildungsberufe oder jene im Lebensmittelhandwerk noch immer weiblich dominiert.

Zur Identifikation geschlechtsspezifischer Unterschiede bei der Bewertung der Ausbildungsqualität ist dieser Aspekt insofern von großer Bedeutung, als sich daraus zwei unterschiedliche Formen einer möglichen Ungleichbehandlung von Männern und Frauen ergeben.

Die erste Form – die individuelle Ungleichbehandlung – beschreibt dabei geschlechtsspezifische Unterschiede, die innerhalb von Ausbildungsberufen festgestellt werden können, die von männlichen und weiblichen Jugendlichen in einem ähnlichen Ausmaß nachgefragt werden. Hier kann davon ausgegangen werden, dass Unterschiede zwischen Männern und Frauen – beispielsweise bei der Bezahlung oder den Arbeits- und Urlaubszeiten – tatsächlich auf geschlechtsspezifischen Ungleichbehandlungen beruhen.

Davon zu unterscheiden ist eine zweite Form der Ungleichbehandlung, die struktureller Natur ist und auf dem geschlechtsspezifischen Berufswahlverhalten beruht. Abweichungen in den Beurteilungen zwischen Männern und Frauen basieren hier primär auf berufsbedingten Unterschieden.

  • Männlich und weiblich dominierte Berufsgruppen
    (…) Ein Großteil ist nach wie vor männlich geprägt, während sich die eindeutig weiblich geprägten Berufe vor allem im Dienstleistungsbereich finden. Im kaufmännischen Bereich bestehen zwar zwischen den einzelnen Berufen ebenfalls deutliche geschlechtsspezifische Schwerpunkte, diese sind jedoch insgesamt weniger stark ausgeprägt.
  • Individuelle geschlechtsspezifische Unterschiede
    Zehn der insgesamt 25 betrachteten Ausbildungsberufe waren in der Befragung 2010 hinsichtlich ihrer geschlechtlichen Verteilung nicht so geprägt, dass Auszubildende des jeweils anderen Geschlechts eine allzu große Ausnahme darstellen, auch wenn insgesamt in dieser Gruppe weibliche Auszubildende mit einem Anteil von knapp 58 Prozent stärker vertreten sind als männliche. In keinem der untersuchten thematischen Bereiche, d. h. weder bei den Ausbildungsinhalten noch bei der fachlichen Anleitung, den Ausbildungszeiten und Überstunden, der Ausbildungsvergütung sowie der persönlichen Beurteilung der Ausbildungsqualität, liefern die Ergebnisse des Ausbildungsreports Hinweise auf bedeutsame Unterschiede zwischen weiblichen und männlichen Auszubildenden, die unabhängig von den gewählten Ausbildungsberufen bestehen. So zeigen sich auch nur gering ausgeprägte Varianzen bei der individuellen Zufriedenheit mit der Ausbildung. Etwa drei Viertel der männlichen wie weiblichen Auszubildenden gaben an, insgesamt mit ihrer Ausbildung zufrieden oder sogar sehr zufrieden zu sein.
  • Strukturelle Unterschiede zwischen männlich bzw. weiblich dominierten Berufsgruppen
    Deutlicher als individuelle Unterschiede erweisen sich die strukturellen Unterschiede zwischen männlich bzw. weiblich dominierten Berufsgruppen. Zunächst betrifft dies den Bereich der Ausbildungszeiten und Überstunden. Im Vergleich zum Vorjahr zeigt sich bei den Überstunden eine deutlich gewachsene Ungleichheit. Während 29,1 Prozent bei den männlich dominierten Berufen angeben, regelmäßig Überstunden leisten zu müssen, sind dies bei den weiblich dominierten Berufen 39,2 Prozent.

    Erneut konnten zudem erhebliche Unterschiede bei der Regelung des Überstundenausgleichs identifiziert werden. Bei drei Viertel der Auszubildenden in den überwiegend von Männern favorisierten Berufen werden die Überstunden mit Freizeit ausgeglichen oder die mehr geleistete Arbeit bezahlt, in den überwiegend weiblich geprägten Berufen trifft dies nur für die Hälfte der Auszubildenden zu. Andererseits gaben 12,8 Prozent der Auszubildenden in den männlich dominierten Berufen an, keinen Überstundenausgleich zu erhalten. Bei den hauptsächlich weiblich geprägten Ausbildungsberufen liegt dieser Wert bei 27,3 Prozent.

    Auch bei der Zahl der Urlaubstage scheinen weibliche Auszubildende aufgrund ihrer Berufswahl benachteiligt zu sein. So haben Auszubildende in den männlich dominierten Ausbildungsberufen durchschnittlich 27,7 Tage Urlaub gegenüber nur 25,0 Tagen in den von Frauen bevorzugten Berufen. Darüber hinaus scheint auch die Wahl des Urlaubszeitpunktes in den weiblich geprägten Berufen weniger stark beeinflussbar zu sein. So geben immerhin 14,8 Prozent der Auszubildenden in diesen Berufen an, Wünsche bezüglich des Urlaubszeitpunktes würden selten oder nie berücksichtigt. In der Gruppe der Berufe mit einem Anteil von mehr als 80 Prozent männlichen Auszubildenden liegt dieser Wert bei lediglich 6,9 Prozent.

    Es ist daher wenig verwunderlich, dass die Auszubildenden in den weiblich geprägten Berufen mehr Probleme damit haben, nach der Arbeit ‚abzuschalten‘ und sich in ihrer Freizeit zu erholen. Während in den männlich geprägten Berufen lediglich 17,2 Prozent der Befragten angeben, immer oder meistens Probleme damit zu haben, sich nach der Arbeit zu erholen, liegt dieser Wert bei von Frauen bevorzugten Berufen mit 32,2 Prozent fast doppelt so hoch.

    Auch bei der Ausbildungsvergütung liegt das Niveau in den männlich dominierten Berufen mit durchschnittlich 601 Euro deutlich über dem in den von Frauen bevorzugten Berufen, in denen der Bruttolohn durchschnittlich nur 489 Euro beträgt. Erst im dritten Lehrjahr erreichen die Auszubildenden in den weiblich dominierten Berufen das Niveau des ersten Lehrjahrs in den ‚Männerberufen‘.

    Die dargestellten strukturellen Benachteiligungen im Bereich der von Frauen bevorzugten Ausbildungsberufe schlagen sich auch in der Gesamtzufriedenheit nieder, wenn auch nicht in besonders hohem Maße. So lag der Anteil der zufriedenen und sehr zufriedenen Auszubildenden in den männlich dominierten Ausbildungen mit 75,7 Prozent um 8,7 Prozentpunkte über dem bei den weiblich dominierten Berufen (67,0 Prozent). (…)“

Quelle: DGB-Jugend Bundesjugendsekretär

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