Außerbetriebliche Ausbildung in den Neuen Ländern: Sprungbrett oder Sackgasse?

ZUSÄTZLICHE AUSBILDUNGSPROGRAMME VERDINGEN DEN REGIONALEN MANGEL

“ Um den Bedarf an Ausbildungsplätzen zu decken, wurde in den vergangen Jahren die mittels öffentlicher Gelder geförderte Ausbildung ausgeweitet. Neben der Förderung benachteiligter Jugendlicher entsprechender Sozialgesetztbücher II und III, existieren in den neuen Bundesländern zusätzlich Ausbildungsprogramme-Ost. Diese richten sich vor allem an marktbenachteiligte Jugendliche. Diese zusätzlichen Programme tragen dazu bei, den regionalen Mangel an Ausbildungsplätzen zu verringern. Einer Vielzahl von Jugendlichen wird dadurch die Möglichkeit geboten, einen Berufsabschluss zu erwerben und damit eine Voraussetzung für einen erfolgreichen Einstieg ins Arbeitsleben. Allerdings scheint das nur Theorie zu sein. In der Praxis, sprich im Erwerbsleben, gelingt Jugendlichen mit einem Abschluss einer geförderten Ausbildung der Einstieg in eine Erwerbstätigkeit schlechter als Absolventen ungeförderter Ausbildungen.

Das Institut für Wirtschaftsforschung Halle analysierte die Beschäftigungschancen Jugendlicher im Hinblick auf die Art der Ausbildung – betriebliche oder außerbetriebliche Ausbildung.
Mit Hilfe eines Matchingverfahrens auf Datenbasis des Jugendpanels des Zentrums für Sozialforschung Halle wurde untersucht, wie gut die Chancen der Jugendlichen mit einer geförderten Ausbildung auf dem Arbeitsmarkt wären, wenn sie einen Ausbildungsplatz ohne staatliche Förderung gehabt hätten. Die Analyse kommt zu dem Ergebnis, dass alleine der Umstand der Förderung selbst einen Einfluss auf die Beschäftigungschancen hat. So sind außerbetrieblich ausgebildete junge Menschen weniger häufig erwerbstätig als vergleichbare Absolventen ungeförderter Ausbildungen. Hinzu kommt, dass die geförderten Jugendlichen seltener in ihrem erlernten Beruf tätig sind, was sich auf die berufliche Stellung und Einkommensverhältnisse auswirkt.

Ein Abbau der bestehenden Vorurteile seitens der Betriebe ist daher zwingend notwendig. Eine stärkere Einbeziehung der Betriebe in geförderte Ausbildungsnetzwerke/außerbetriebliche Ausbildung, z.B. durch einen Ausbau von Praktikumsplätzen, ist eine Möglichkeit dazu, gerade für kleine Unternehmen böte sich so die Gelegenheit, zukünftige Fachkräfte aus dem „alternativen System der Ausbildung“ zu gewinnen. „

Einen Aufsatz zu der Studie des Instituts für Wirtschaftsforschung Halle lesen Sie in der Zeitschrift „Wirtschaft im Wandel“ 12/2009 über aufgeführten Link.

http://www.iwh-halle.de/d/publik/wiwa/12-09.pdf

Quelle: GIB NRW; IWH

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