Fachtagung: ‚Argumente statt Moral, Anerkennung statt Ablehnung?‘

Fachtagung: ‚Argumente statt Moral, Anerkennung statt Ablehnung?‘ Termin / Ort: 11. Mai 2005 / Wuppertal Veranstalter : Landesjugendamt Rheinland / XENOS-Initiative »Jugendsozialarbeit gegen Fremdenfeindlichkeit und Gewalt« der Bundesarbeitsgemeinschaft Katholische Jugendsozialarbeit (BAG KJS) e.V Die Diskussion um Rechte Orientierungen Jugendlicher hat sich in der letzten Zeit gewandelt. Die Ergebnisse der letzten Wahlen machen deutlich, dass Rechtextremismus und rechtsextremistische Tendenzen mittlerweile in der Mitte der Gesellschaft angekommen sind und nicht in subkulturelle Milieus »wegdiskutiert« werden können. Jugendliche als Seismographen unserer Gesellschaft reagieren auf die gesellschaftliche Stimmung und verstehen nicht, warum ihre Äußerungen oder ihr gewalttätiges Verhalten im Gegensatz zu den Äußerungen politischer Akteure oder Eltern sanktioniert werden. Gleichzeitig erhält der Rechtsextremismus nicht nur im ländlichen Raum sondern auch in urbanen Gebieten eine neue Qualität. Dies alles erfordert neue Gegenstrategien und eine engere Zusammenarbeit zwischen unterschiedlichen gesellschaftlichen Akteuren/innen. Hier tragen Mitarbeiter/innen in der Jugendhilfe eine besondere Verantwortung, Jugendlichen weltoffene Deutungsmuster zu vermitteln. Es bedarf in allen Einrichtungen zudem einer besonderen Sensibilität für die Entwicklung von Cliquen, jugendlichen Einstellungen und Wertorientierungen. Diese Fachtagung will die Zusammenhänge zwischen Lebenswelten, rechten Orientierungen und Gewalt thematisieren und unterschiedliche Aspekte der Genese wie der Prävention und Intervention beleuchten. In den Pausen besteht zudem für die beteiligten Träger, Projekte und Einrichtungen die Möglichkeit, die Ausstellung »Rechte Jugendkulturen. Zwischen Lifestyle, Clique und Partei« der Arbeitsstelle Rechtsextremismus und Gewalt Braunschweig zu besuchen. Aus dem Programm: Thomas Becker, KSA Hamm: Zwischen Thrill, Provokation und Anerkennung – Beschreibungen und Reflexionen zur Lebenswelt von rechten Jugendlichen Dr. Ute Schad, freie Sozialwissenschaftlerin, München:Alltagsnahe, kreative und geschlechtsspezifische Menschenrechtsbildung mit rechten Jugendlichen Foren 1. Entführung ins Paradies – Es werden Arbeitsansätze gegen die Rekrutierung von Aussiedlerjugendlichen für rechte Orientierungen vorgestellt. Input: Klaus Peter Korte, Verein AVP Düsseldorf Moderation: Dobrawa Bieler, AG Kath. JSA Region Nord 2. Konflikte bearbeiten (Verstehen aber nicht einverstanden sein) – Der Referent berichtet und gibt Anregungen aus seiner Arbeit zum Umgang mit Aggressionen und Anti-Gewalt bzw. Coolnesstraining Input: Andreas Kuhfuß, Essen (Schulsozialarbeit) Moderation: Hans Peter Schaefer, Landesjugendamt Rheinland 3. Auseinandersetzung mit rechten (Stammtisch)Parolen in Einrichtungen der Jugendhilfe – Das bundesweit anerkannte Argumentationstraining gegen Populismus, Diskriminierung und Pauschalverunglimpfung will auf inter-aktive Weise Antworten auf bekannte Stammtischparolen geben. Input: Dr. Klaus-Peter Hufer, VHS Viersen, Universität Duisburg-Essen Moderation: Christine Müller, BAG KJS 4. Rechte Frauen und Mädchen – Wie und in welchem Umfang betätigen sich Mädchen und Frauen in der rechtsextremen Szene? Welches Selbstverständnis, welche Einstellungen zum Geschlechterverhältnis vertreten sie? Ein Überblick skizziert das heterogene Spektrum rechter Mädchen und Frauen und regt zur Diskussion über adäquate Umgangsweisen an. Input: Dr. Renate Bitzan, Universität Göttingen Moderation: Jaqueline Kauermann-Walter, SKF Dortmund 5. Politische Medienarbeit –  An Hand von aktuellen Beispielen politischer Videoarbeit mit Jugendlichen zu den Themen Rassismus und Rechtsextremismus wird der Ansatz des »Medienprojektes Wuppertal« vorgestellt . Input: Andreas von Hören, Medienprojekt Wuppertal Moderation: Alexander Mavroudis, Landesjugendamt Rheinland 6. Erfahrungen mit Jugendprojekten in europäischen Märtyrerorten – Das Projekt »Europäische Jugend gegen Gewalt und Rassismus« gibt benachteiligten Jugendlichen die Möglichkeit, durch einen handwerklichen Einsatz im Ausland sich mit deutscher und europäischer Geschichte auseinanderzusetzen und Völkerverständigung praktisch zu erleben. Input: Jutta Richter, Aktuelles Forum Gelsenkirchen Moderation: Karin Kleinen, Landesjugendamt Rheinland Informationen: Hans Peter Schaefer, Landesjugendamt Rheinland, 0221/809-6234  hp.schaefer@lvr.de Christine Müller, BAG KJS e.V., 0211/944 85-29  christine.mueller@jugendsozialarbeit.de – Rechte%20Gewalt_110505.pdf

Quelle: 

Dokumente: Rechte_20Gewalt_110505.pdf

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