Tag: 19. Januar 2015

Zehn Jahre Hartz IV: Ein Anlass für die Geburtstagsparty oder eher für die Trauerfeier

Zu Beginn des Jahres 2005 trat das „Vierte Gesetz für moderne Dienstleitstung am Arbeitsmarkt“ in Kraft. Die damaliege rot-grüne Koalition wollte damit die größte Sozialreform nach dem Krieg auf den Weg bringen. Union und FDP verschärften die Hartz-Gesetze über den Bundesrat. Heute ist die Arbeitslosigkeit auf Rekord-Tiefstand. Befürworter dieser Sozialreform loben diese. Die Ziele, die Arbeitsmarktpolitik effizienter und die Vermittlung in Arbeit schneller zu machen, seien erreicht. Wissenschaftler der Universität Duisburg-Essen kritisieren, die Sozialreform sei reformbedürftig. Folgen der Reform seien Fehler bei der Umsetzung, soziale Härten für die Betroffenen und Fehlentwicklungen auf dem Arbeitsmarkt. Das „Deutsche Jobwunder“ habe nichts mit den Hartz-Reformen zu tun, sondern sei zurückzuführen auf die demografische Entwicklung, der Verteilung der Arbeit auf mehr Personen und rekordmäßige Exportüberschüsse. auch die Gewerkschaften kritisieren die Sozialreform. Es hätte hohe Ziele gegeben, die leider verfehlt wurden. Bei der Eingliederung in Arbeit wurde auf individuelle Verhaltensänderung gesetzt und mit stärkerem Druck gearbeitet. Sanktionsmöglichkeiten wurden ausgeweitet und der Zwang zur Annahme ungünstiger und schlecht bezahlter Jobs hat zugenommen bis an die Grenze der Sittenwidrigkeit.

Weiterlesen >>

Maßnahmen der Initiative „Betriebliche Ausbildung hat Vorfahrt“ sollen 10.000 Plätze für Assistierte Ausbildung bringen

Die Lage auf dem Ausbildungsmarkt war 2014 von Spannungen geprägt. Die Zahl der Jugendlichen ohne Ausbildungsplatz war konstant hoch. Die Zahl unbesetzter Lehrstellen stieg an. Offiziellen Zahlen zur Folge waren 20.872 Jugendliche ohne Lehrstelle. Demgegenüber standen 37.101 offene Stellen. Einerseits sicherlich ein Problem des falschen oder fehlenden Matchings. Andererseits ist das Angebot an Ausbildungsplätzen in vielen Regionen einfach zu gering und es besteht keine echte Wahlmöglichkeit. Mit der Initiative „Betriebliche Ausbildung hat Vorfahrt“ versucht die Bundesagentur für Arbeit (BA), diesem Umstand Rechnung zu tragen. Ziel dieser Initiative ist es, wieder mehr jungen Menschen die Aufnahme einer betrieblichen Berufsausbildung zu ermöglichen. Nach den konkreten Maßnahmen der Initiative befragten die Linken die Bundesregierung. Die Initiative besteht aus drei Elementen: 160 zusätzliche Ausbildungsakquisiteure sollen durch eine gezielte Ansprache von Betrieben zusätzliche Ausbildungsplätze erschließen, ausbildungsbegleitende Hilfen (abH) sollen ausgebaut und die Assistierte Ausbildung als neues Förderinstrument eingeführt werden.

Weiterlesen >>
Skip to content