Die Ausländerbeauftragte der Bundesregierung, Aydan Özoguz (SPD), fordert größere Anstrengungen für die Bildung und Ausbildung von Ausländern und Migranten in Deutschland. Der Bildungserfolg in der Bundesrepublik hänge leider noch zu oft von der sozialen Herkunft ab, beklagte Özoguz bei der Vorstellung des Regierungsberichts zur Lage der Ausländer in Deutschland. Die knapp 700-seitige Studie bezieht sich auf den Berichtszeitraum von Juni 2012 bis Mai 2014. Demnach lebten 2012 insgesamt 16,3 Millionen Menschen mit Migrationshintergrund in Deutschland, von ihnen hatten 6,2 Millionen eine ausländische Staatsangehörigkeit. Damit hat jeder fünfte Einwohner einen Migrationshintergrund. Der diesjährige Integrationsgipfel am 1. Dezember im Bundeskanzleramt soll sich dem Thema Ausbildung widmen. Es sei alarmierend, dass mehr als 30 Prozent unter den 20- bis 29-jährigen Ausländern keine Berufsausbildung hätten. Zugleich seien 2012 zehn Prozent der ausländischen Schüler an allgemeinbildenden Schulen ohne Hauptschulabschluss geblieben – gegenüber 4,9 Prozent der deutschen Schüler. Noch immer hänge der Bildungserfolg viel zu sehr von der sozialen Herkunft ab und nicht von der individuellen Leistung. Die Herkunft wirke sich auf die Notenvergabe sowie die Empfehlungen für Schulübertritte aus. Der Bericht kritisiert die „verinnerlichte negative Stereotype auf Seiten der Lehrkräfte.“ Beim Kampf gegen Rassismus und Fremdenfeindlichkeit sprach sich Özuguz für eine bessere Beratung von Opfern aus. Zudem sei eine unabhängige Beschwerdestelle für polizeiliches Fehlverhalten nötig.