In der öffentlichen Diskussion spielt Jugendkriminaliät immer wieder eine Rolle. Vor allem bei der Jugendgewalt wird von einer Zunahme und Intensivierung ausgegangen. Eine Verlaufsstudie „Kriminalität in der modernen Stadt“ wurde von 2000 bis 2003 in Münster (1.949 Betroffene) und wird seit 2002 in Duisburg (3.411 Betroffene) durchgeführt. Dabei wird die Entwicklung der Kriminalität auf zwei Arten untersucht:
zum einen im Zeitverlauf – Zunahme oder Rückgang in den vergangenen Jahren; zum anderen im Altersverlauf – Beginn, Abbruch oder Kontinuität im Prozess der menschlichen Entwicklung.
Forscher der Universität Bielefeld und Münster veröffentlichten ihre Ergebnisse der Verlaufsstudien in den Zeitschriften „Neue Kriminalpolitik“ und „forum kriminalprävention“. Neben der Beschreibung der Entwicklung von Jugenddeliquenz im Altersverlauf, treffen sie auch Aussagen zur Altersentwicklung im Alkohol- und Drogenkonsum. Abschließend stellen die Forscher Zusammenhänge vor zwischen Jugenddeliquenz und psychosozialer Belastung, Migration, dem Konsum medialer Gewalt, der sozialen Struktur von Stadtteilen, Jugendmilieus sowie Werteorientierungen.