Eine neue Analyse des BiBB zeigt die Zusammenhänge zwischen sozialer Herkunft und dem Übergang von der Schule in den Beruf auf:
Kinder aus bildungsferneren, sozial schwächeren Familien verlassen die allgemeinbildende Schule besonders häufig ohne Abschluss oder mit Hauptschulabschluss. Eine große Mehrheit der Jugendlichen mit Studienberechtigung und guten Noten beabsichtigt, nach Beendigung der Schule ein Hochschulstudium aufzunehmen, während nicht studienberechtigte Jugendliche größtenteils eine betriebliche Lehre anstreben – vor allem bei schlechteren Schulnoten. Kommen Jugendliche aus gut gebildeten, statushohen Elternhäusern, so neigen sie selbst bei gleichen schulischen Voraussetzungen deutlich seltener zu einer betrieblichen Lehre als Jugendliche aus weniger günstigen sozialen Verhältnissen. Ob und wie rasch Jugendliche eine Lehrstelle finden, hängt stark von ihrer schulischen Qualifikation ab: Die Erfolgsaussichten sind eher gering, wenn kein Abschluss oder nur ein Hauptschulabschluss erreicht wurde und die Schulnoten schlecht sind. Dagegen sind die Aussichten besonders günstig bei einem mittleren Schulabschluss und guten Noten. Für Jugendliche, die aus sozial schwächeren Familien oder aus Familien mit einer Migrationsgeschichte stammen, nehmen die Schwierigkeiten im Laufe ihres Bildungsweges oftmals immer mehr zu. Bei der Suche nach einem betrieblichen Ausbildungsplatz müssen sich diese Jugendlichen auf einem Ausbildungsmarkt behaupten, auf dem die Betriebe nach Leistungsgesichtspunkten entscheiden und vermeintlich leistungsschwächeren Jugendlichen, insbesondere bei einem Migrationshintergrund, eher selten eine Chance geben.