Auszüge aus Schlussfolgerungen und Empfehlungen des zweiten Engagementberichts:
##Konflikt und Einvernehmen: Herausforderungen im Engagement für Flüchtlinge und Asylsuchende kooperativ bearbeiten. Die Integration der langfristig in Deutschland bleibenden geflüchteten Menschen ist eine gesamtgesellschaftliche humanitäre Aufgabe, die nur von Bund, Ländern und Kommunen gemeinsam mit Unternehmen, zivilgesellschaftlichen Organisationen, Wohlfahrtsverbänden und dem vielfältigen Engagement der Bürgerinnen und Bürger bewältigt werden kann. Dabei sind angemessene Wege zu finden, auch mit Kontroversen in der Bürgerschaft umzugehen. Bereitschaft zum Gespräch und das Festhalten an humanitären, rechtsstaatlichen Prinzipien sind unerlässlich. Sowohl für die Integration geflüchteter Menschen als auch für ihre Begegnung mit einheimischen Bürgerinnen und Bürgern ist es von größter Bedeutung, Flüchtlinge in Formen des freiwilligen Engagements einzubeziehen.
##Engagement von Personen mit Migrationshintergrund: Differenziert wahrnehmen und würdigen. Das vielfältige Engagement von Menschen mit Migrationshintergrund muss mehr als bisher in seiner ganzen Breite wahrgenommen und respektiert werden. Die Politik sollte gezielt solche Engagementformen fördern, die sich durch Merkmale der Integration und Unterstützung auszeichnen und sich mit ihrem gesellschaftlichen Umfeld aktiv auseinandersetzen. Stärker gefördert werden sollte auch das gemeinsame Engagement von Personen mit und ohne Migrationshintergrund. Mehr Aufmerksamkeit braucht die Frage, wie sich bestehende statische Strukturen für die Integration von Menschen mit Migrationshintergrund wandeln und flexibilisieren lassen.(…)
##Bildung: Für und durch Engagement. Bildung ist ein Schlüsselfaktor für Engagement. Um das Engagement im Bildungsbereich zu stärken, sollten Schulen zu kooperativen Einrichtungen werden. Sie sind vielerorts auf dem Weg, sich über ihre traditionelle Funktion als öffentliche Einrichtung hinaus zu gemeinschaftsbildenden Foren weiterzuentwickeln. Hierzu bedarf es größerer Spielräume bei der Selbstverwaltung der Schulen und einer Öffnung der Schule nach „innen“ – durch eine stärkere Mitgestaltung und -verantwortung der Schülerinnen und Schüler – und nach „außen“ – durch Partnerschaften mit Vereinen, sozialen Einrichtungen oder Stadtteilinitiativen. (…)
##Partizipation und Engagement: Zwei Bereiche mit vielen Berührungspunkten. Politische Partizipation und freiwilliges Engagement haben viele Berührungspunkte. Werden effektive und transparente Beteiligungsangebote bereitgestellt, die zur politischen Willensbildung und Entscheidungsfindung beitragen, wirkt sich dies positiv auf freiwilliges Engagement aus. Mit Verbindlichkeit ausgestattete Beteiligungsformen sollten deshalb gestärkt werden, um freiwilliges Engagement in weiten Teilen der Bevölkerung zu fördern und politische Beteiligung in der Bevölkerung (mehr) zu verankern. Dialogorientierte Beteiligungsangebote mit brückenbauendem Charakter helfen überdies Polarisierungen zwischen Personen(-gruppen) sowie Ausgrenzungen im Gemeinwesen entgegenzuwirken und Sozialkapital aufzubauen. (…)
##Engagement und Sicherung der Mobilität: Auf dem Weg zu intelligenten Systemen. Vor allem in strukturschwachen ländlichen Bereichen werden bürgerschaftlich (mit-)organisierte Mobilitätsangebote zu einem zentralen Baustein einer bürgernahen Mobilitätspolitik. Um sie zu ermöglichen, sind rechtliche, finanzielle und organisatorische Hemmnisse auf bundes- und landesrechtlicher Ebene abzubauen. Die Zusammenarbeit und Abstimmung zwischen Landkreisen, den Trägern der Verkehrskonzessionen, dem gewerblichen Personennahverkehr (ÖPNV) und zivilgesellschaftlichen Gruppen sollte gezielt gefordert, gefördert und gemanagt werden. Gefragt ist ein integriertes Mobilitätsmanagement der Kommunen. Die Potenziale neuer Informations- und Kommunikationstechnologien sind dabei konsequent einzubeziehen. (…)“
Der Bericht ist über aufgeführten Link auf der Seite des Bundesfamilienministeriums runter zu laden.
Quelle: BMFSFJ